Hilfe, ich fühle mich sehr schnell gekränkt – 4 Gründe & Lösungen

Fühlst du dich schnell gekränkt?

Sensibelchen nannten sie mich früher spöttisch, weil ich mir die Aussagen anderer oder ihre Kritik viel zu sehr zu Herzen nahm. Und obwohl Sensibilität ein wundervoller Wesenszug ist, bedeutet er leider auch, dass wir uns öfter gekränkt oder verletzt fühlen. Und das ist bei Gott kein schönes Gefühl.

Mittlerweile habe ich gelernt, nicht mehr alles so persönlich zu nehmen und dadurch den Weg aus der Kränkungsfalle gefunden.

Wer in der Kränkungsfalle festsitzt, der fühlt sich oftmals schwach, verletzt und ausgeliefert. Während er noch dabei ist, ein kränkendes Kommentar zu verarbeiten, folgt auch schon der nächste Schlag. Nicht immer muss es sich dabei um Worte handeln.

Auch die Art und Weise, wie mit einem umgegangen wird, kann kränken. Ignoranz, Gereiztheit oder ein spöttischer Blick beispielsweise. Sitzt man erstmals in der Falle, so vermehren sich die Angriffe unausweichlich, weil andere einen als leichtes Opfer erkennen.

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4 Gründe, warum du dich gekränkt fühlst

Wie man es dennoch schafft, durch die richtigen Gedanken und Strategien aus der Kränkungsfalle auszubrechen, möchte ich dir im heutigen Beitrag erzählen. Deshalb schauen wir uns die vier häufigsten Gründe für eine Kränkung genauer an. Abschließend verrate ich noch meine General-Strategie im Umgang mit kränkendem Verhalten.

1. Die Person ist selbst gekränkt – es hat nichts mit dir zu tun

Das Bewusstsein darüber, dass eine Kränkung in sehr vielen Fällen nichts mit der eigenen Person, sondern mit dem Angreifer zu tun hat, kann helfen. Die meisten Menschen sind leider so gepolt, dass sie ihre eigenen verletzten Gefühle via Kränkungen oder Kritik nach außen tragen. Wenn ein Bekannter oder Kollege dich beispielsweise bei einem Gruppentreffen unterbricht und deine Meinung oder deine Idee schlecht macht, so kann das daran liegen, dass er sich selbst nicht wertgeschätzt fühlt.

Indem er dich durch seine Worte kleiner macht, fühlt er sich für einen Augenblick größer und besser. Oftmals geschieht das unbewusst und nicht immer aus einer boshaften Absicht heraus. Ein Ausweg ist daher dem Angreifer in einem Vieraugengespräch bewusst zu machen, dass sein Verhalten dir gegenüber kränkend ist.

Leider ist das nicht immer möglich. In diesem Fall, mach dir folgende Dinge bewusst:

Meist kränken Menschen andere Menschen, weil sie etwas haben oder können, was sie nicht haben. Kritisiert also jemand etwas an dir sehr brutal, so liegt es wahrscheinlich daran, dass deine größte Stärke und die größte Schwäche der Person ist, die dich kritisiert.

z.B. – jemand sagt – du seist du sensibel. Das heißt, du bist feinfühlig, mit dir und deinen Gefühlen verbunden und sehr wahrscheinlich auch unglaublich empathisch. Womöglich fehlen deinem Gegenüber genau diese Dinge.

2. Fokus Aufmerksamkeit: Energie vergrößert die Kränkung

Du kennst bestimmt das Sprichwort: „Mach aus einer Mücke keinen Elefanten.“ Im Bezug auf eine Kränkung bedeutet das nicht, dass du deine Gefühle einfach runterschlucken sollst. Allerdings neigen wir dazu, unsere gesamte Aufmerksamkeit auf jenen Bereich auszurichten, in dem wir gekränkt wurden. Weil Aufmerksamkeit Energie ist, werden der Schmerz und die Verletzung größer als sie sein müssten.

Bei der nächsten Kränkung kannst du daher wie folgt vorgehen: Reflektiere die Kränkungen. Schenk dir eine liebevolle Umarmung und jede Menge Selbstmitgefühl. Anschließend schließt du die Kränkung ab, indem du dich bewusst mit etwas anderem, idealerweise mit einer Tätigkeit, die dir Freude macht oder dein Selbstbewusstsein stärkt, beschäftigst.

3. Interpretation – Vielleicht war es anders gemeint?

Oftmals ist unsere eigene Interpretation dafür verantwortlich, dass eine Kränkung besonders schmerzt. Vor einiger Zeit hatte ich Besuch von einem befreundeten Paar. Markus und Luise. Im Zuge eines Gespräches sah Markus Luise liebevoll an und meinte „Naja, nach Luise kommt sicher nichts Besseres mehr nach…“

Luise war empört über diese Aussage und verließ wutentbrannt die Wohnung. Sie interpretierte, dass sie für Markus nichts Besonderes bzw. nicht die Frau seines Lebens sei. Markus aber meinte, wie er mir später erzählte, er hätte damit das Gegenteil zum Ausdruck bringen wollen – nämlich, dass es keine bessere als Luise für ihn gibt.

Seither überprüfe ich immer, ob eine Kränkung durch eine negative Interpretation meinerseits entsteht. Bleiben dabei Zweifel offen, so frage ich bei der betreffend Person nach, was sie mir mit ihrer Aussage konkret mitteilen wollte.

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4. Es hat mit deinen Glaubenssätzen zu tun

Häufig fühlen wir uns dann gekränkt, wenn jemand mit seinem Verhalten oder Aussagen unsere wunden Punkte trifft. Damit gemeint sind tiefsitzende negative Glaubenssätze, die sehr oft aus der Kindheit stammen.

Luise beispielsweise hegt im Bezug auf ihren eigenen Wert auf Grund des Glaubensmusters – ich bin nicht genug – sehr viele Selbstzweifel. Wenn es also um ihren Wert geht, ist sie besonders sensibel. Dadurch erklärt sich auch ihre hoch emotionale Reaktion, ausgelöst durch Markus Aussage.

Eine Möglichkeit Dinge nicht mehr so persönlich zu nehmen, ist es daher, seinen negativen Glaubensmustern auf die Schliche zu kommen und diese Schritt für Schritt aufzulösen. Eine Anleitung, die dich dabei unterstützen kann, findest du HIER.

Meine Strategie, wenn ich mich gekränkt fühle

Eine wirksame Strategie, die ich mir in Bezug auf Kränkungen zugelegt habe, ist die emotionale und sachliche Reflexion. Sie hilft mir beim Erkennen und Heilen. Hierzu habe ich dir einen kleinen Fragenkatalog mitgebracht. Beantworte die Fragen am besten schriftlich.

Frau schreibt Antworten auf Reflexionsfragen
  • Hatte die Kränkung etwas mit mir zu tun? Kannst du dir zu 100% sicher sein? z.B. Jemand sagt dir kurzfristig ab. Dahinter könnte stecken, dass es ihm einfach nicht gut geht, er etwas ausbrütet oder er endlich wieder einmal Ruhe braucht. Nichts davon hat etwas mit dir zu tun. So ist es in unzähligen Situationen.
  • Geh für einen Moment davon aus, die Kränkung hat wirklich nichts mit dir zu tun. Was könnten dann die Gründe sein, warum er/sie sich so verhält? Schreib sie auf!
  • Stell dir vor, jemand würde dieselbe Kränkung wie du erleben, an ihm prallt sie allerdings ab. Finde Ideen, warum dieser Person die Kränkung nicht weh tut. Schreib sie nieder und lies sie dir danach noch einige Male durch, denn du findest dabei heraus, was es noch gilt bei dir zu stärken.
  • Kann es sein, dass jemand mit der Kränkung deinen wunden Punkt getroffen hat? Wenn ja, welcher wunde Punkt in mir will gesehen und geheilt werden?
  • Wen oder was brauche ich jetzt, damit die Kränkung heilen kann? Was kann ich mir selbst Gutes tun?

Raus aus der Kränkungsfalle

Der häufigste Grund für Verletzungen und Kränkungen sind unsere wunden Punkte. Also Dinge, bei denen wir aufgrund schmerzhafter Erfahrungen in der Vergangenheit extrem emotional reagieren. Mehr als 90% dieser wunden Punkte, die uns viel zu oft das Leben schwer machen, stammen aus unserer Kindheit.

Aber das bedeutet nicht, dass wir bis ewig damit leben können. Jeder von uns, ist in der Lage die schmerzhaften Stellen nachzubearbeiten. z.B. mittels innerer Kind Arbeit. Falls dich das interessiert, schau dir gerne meinen Inneren-Kind-Intensivkurs in der Variante „nur für mich“ oder Innerer-Kind-Mentor an. HIER erfährst du mehr dazu!

Herzlich, deine Melanie

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2 Kommentare

  1. Liebe Melanie, danke kommt grad richtig !
    Ihre Tipps haben mir schon oft geholfen.
    Lg sora

Kommentare sind geschlossen.