Wenn du hochsensibel bist, solltest du diese 3 Dinge wissen

Hochsensibel? So lernst du den richtigen Umgang mit deiner Superkraft

Spürst du die Emotionen anderer manchmal so, als wären es deine? Bist du oft von Umweltreizen überfordert oder erschöpft dich Small-Talk? Wenn ja, könntest du zu den Menschen gehören, die als hochsensibel gelten.

Heute möchte ich mit dir über das faszinierendes Thema Hochsensibilität sprechen, das vielleicht auf den ersten Blick wie eine Schwäche erscheinen mag, aber in Wirklichkeit eine Superkraft ist.

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Aber was genau ist eigentlich Hochsensibilität?

Hochsensibilität ist keine Krankheit oder Störung, sondern vielmehr eine besondere Art der Wahrnehmung und Informationsverarbeitung. Menschen, die hochsensibel sind, nehmen ihre Umwelt intensiver wahr als andere. Das bedeutet, dass sie empfindlicher auf Reize wie Geräusche, Licht, Gerüche und auch Emotionen reagieren. Gleichzeitig heißt es aber auch, dass sie mehr von alle dem wahrnehmen und ihr Blick auf die Welt und ihre Umgebung daher oft tiefer geht.

Kurzum: Sie sehen und spüren Dinge, die den meisten Menschen verborgen bleiben. Daher ist der Kosename Superkraft nicht ganz unberechtigt.

Vielleicht weißt du schon über deine Hochsensibilität Bescheid. Vielleicht zweifelst du aber auch noch daran. Meist liegt das daran, dass es verschiedene Bereiche der Hochsensibilität gibt. Womöglich bist du im Bereich Lärm gar nicht hochsensibel, stirbst dafür aber innerlich, wenn es einem geliebten Menschen schlecht geht oder dein Magen knurrt.

Sprich – es gibt nicht nur die eine allgemeine Hochsensibilität, sondern verschiedene Bereiche. Genau diese möchte ich dir heute aufzeigen. Sobald du dich in einem Bereich wiederfindest, gibt es außerdem Impulse für dich, wie du dich in diesen besser schützen, aber auch gleichzeitig entfalten kannst.

1. Sensorische Sensibilität

Dieser Bereich bezieht sich auf die Empfindlichkeit gegenüber Sinnesreizen, wie Geräuschen, Licht, Gerüchen, Geschmack und Berührung. Hochsensible Menschen nehmen oft subtile Nuancen wahr, die anderen meist entgehen.

Diese Superkraft kann sowohl angenehm, wenn es z.B. um den feinen Geruch von Lavendel geht, als auch unangenehm sein, wenn es z.B. um die polternden Nachbarn geht. Wichtig ist für dich, wenn dich dieser Bereich betrifft, dass du deiner Zu- oder Abneigung nachgehst. Das heißt vor allem, dass du dich überwinden solltest, zu kommunizieren, was dich stört. Z.B.

  • Sag dem Masseur, dass sein Druck zu fest ist.
  • Sag dem Nachbar, dass du seinen Musiklärm nicht tolerierst.
  • Sag deinem Partner, dass du dir beim nächsten Mal weniger Salz in der Suppe wünscht.

Kurzum: Sorge für dich und dafür, dass du dich nicht überreizt fühlst. Es gibt keinen Grund, dass du dich dafür schämst, zu kommunizieren, was dir nicht gut tut und was du brauchst. Und wenn du doch einmal das Bedürfnis hast, dich zu erklären, dann tue es mit einfachen Worten: Ich habe das High-Sensitive-Syndrom – das bedeutet, ich nehme die Musik, das Salz oder den Druck circa doppelt so stark wahr wie du! Meist bewirkt das ein besseres Verständnis für deine Bitten.

2. Emotionale Sensibilität

Hochsensible Menschen sind meist sehr einfühlsam und reagieren stark auf die Emotionen ihrer Mitmenschen. Sie können die Stimmungen und Bedürfnisse ihrer Mitmenschen dadurch leicht erkennen und reagieren rasch darauf.

Hochsensible in diesem Bereich sind demnach echte Superempathen. Sie können Menschen bereits nach wenigen Gesprächsminuten extrem gut einschätzen. Unbewusst passen sie ihrem Gegenüber sogar nonverbal an und erwärmen ihn so dafür, dass er sich weiter öffnet.

Außerdem sind sie ausgezeichnete Zuhörer. Sie bemerken, wenn jemand traurig, gestresst oder glücklich ist, selbst wenn die Person es zu verbergen versucht. Diese Fähigkeit kann in Freundschaften und Beziehungen äußerst wertvoll sein.

Neben den positiven Aspekten gibt es aber auch zwei oft unterschätzte Herausforderungen, die Hochsensibilität in diesem Bereich mit sich bringt.

1. Mitleiden

Hochsensible fühlen so tief mit ihrem Gegenüber mit, dass daraus oft Mitleid wird. Der Unterschied: Man spürt das Leid des anderen fast schon so, als wäre es das eigene. Viele leiden daher auch oft am sogenannten Weltschmerz.

Daher ist es für alle Betroffenen wesentlich, dass sie sich nach einem Gespräch bei dem Mitgefühl entstanden ist, bewusst davon befreien. Du kannst dir zum Beispiel sagen: Das hier ist sein Leid und das hier bin ich. Ich darf mitfühlen, aber mich trotzdem vom Leid trennen, denn es ist nicht meines. Manchmal hilft es auch, sich eine violette Schutzhülle zu visualisieren oder sich mittels Atmen oder Meditation wieder ganz auf sich selbst zu fokussieren.

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2. Bedürfnisse anderer erfüllen

Empathisch Hochsensible neigen außerdem dazu, die Wünsche und die Bedürfnisse anderer ungefragt zu erfüllen. Da sie ihre Sehnsüchte und Gefühle so stark fühlen, haben sie den Drang, diese auch gleich zu erfüllen. Oder z.B. die Laune eines anderen auszugleichen. Das Problem – sie verlieren sich oft darin und vergessen dabei auf ihr eigenes Wohl und ihre eigenen Bedürfnisse.

Was hilft, ist regemäßig Zeit mit dir alleine zu verbringen. Nicht nur, um zur Ruhe zu kommen, sondern um in dich reinzuhören und deinen eigenen Gefühlen und Bedürfnissen den Platz einzuräumen, den sie verdienen.

Außerdem natürlich eine gesunde Portion Selbstwertgefühl, die du brauchst, um eben für dich, deine Gefühle und deine Bedürfnisse einzustehen.

3. Kognitive Hochsensibilität

Mit kognitiver Hochsensibilität ist die Art des Denkens gemeint. Wer in diesem Bereich hochsensibel ist, denkt quer! Das heißt, dass nicht gerade gedacht wird, sondern assoziiert wird – sprich an andere Gedanken angeknüpft wird.

Um es noch praktischer zu erklären, versteht jemand komplexe Zusammenhänge oder findet neue Zusammenhänge. Das zeigt sich auf der einen Seite dadurch, dass hochsensible Menschen in diesem Bereich oft sehr kreativ sind. Und auf der anderen Seite dadurch, dass sie viele Sachverhalte eines Themas erfassen und beleuchten. Dazu gehört allerdings auch, dass sie sehr viele Eventualitäten durchdenken.

Der Vorteil, wenn du ein kognitiv hochsensibler Mensch bist, der eben irgendwie anders denkt, als die meisten, ist, dass du zu kreativ bist, neue Gedanken, vielleicht sogar Texte, Bilder oder sonstige Kunstwerke auf diese Welt bringst. Die meisten der größten Künstler unserer Zeit, sind übrigens ebenso hochsensibel.

Der Nachteil ist, dass du vielleicht zu viel denkst – sprich zum sogenannten Overthinking neigst und dadurch schwer zur Ruhe kommst, was sich weiters negativ auf deine mentale Gesundheit auswirkt. In diesem Fall ist es für dich besonders wichtig, gesunde Bewältigungsstrategien zu entwickeln, wie beispielsweise Meditation, Yoga oder die Zeit in der Natur. Außerdem findest du hier einige Hacks, wie du Overthinking durch Körper- oder Gedankenübungen stoppen kannst.

Die Herausforderungen der Hochsensibilität

Insgesamt ist Hochsensibilität eine besondere Gabe, die es zu schätzen und zu verstehen gilt. Sie ermöglicht es dir, die Welt auf eine einzigartige Weise zu erleben und tiefere Beziehungen und Erkenntnisse zu entwickeln. Wenn du dich in den oben genannten Bereiche wiedererkennst, könnte Hochsensibilität ein wichtiger Teil deiner Persönlichkeit sein. Vielleicht magst du die folgende Affirmation daher heute einfach für dich mitnehmen:

Ich liebe, schätze und achte meine hochsensible Seele.

Von Herzen, deine Melanie

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Ein Kommentar

  1. Es ist in der Tat etwas ganz besonderes, hochsensibel zu sein. Diese Fähigkeit, Emotionen intensiver zu spüren, schafft eine Verbindung zu einer Tiefe des Lebens, die für viele vielleicht verborgen bleibt. Die subtilen Schwingungen in der Luft aufzunehmen, sie es die Traurigkeit in den Augen eines Hundes oder die überwältigende Freude in den Augen eines Paares, das gerade die Eheringe tauscht. Die Kunst, diese Sensibilität in Kreativität zu verwandeln, ist inspirierend. Einen neuen Blickwinkel auf die Welt zu haben, eine Perspektive, die von Intensität und Tiefe geprägt ist.

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