Warum es ein Fehler ist, keine Fehler zu machen

Wenn du so mit deinen Fehlern umgehst, verändert sich dein Leben

Fehler passieren tagtäglich. Im Zwischenmenschlichen, bei Entscheidungen, bei der Arbeit, bei der Kindererziehung, in der Partnerschaft und in vielen weiteren Bereichen. Oftmals treten Fehler auch in Kombination mit unseren persönlichen Schwächen auf, was sie für uns noch unangenehmer macht.

Damit wären wir schon beim Thema. Der Umgang mit unseren Fehlern und Schwächen spielt eine wesentliche Rolle für unsere Lebensqualität, unsere Potentialentfaltung und unser Selbstwertgefühl. Je nachdem kann ein Fehler unseren Selbstwert massiv stärken oder schwächen.

Im heutigen Blog möchte ich dir erklären, woher die Angst vor Fehlern und vor dem Schwächezeigen kommt und wie du einen gesunden und selbstbewussten Umgang damit erlernen kannst. Um die Hemmschwelle zu senken, liste ich gleich ein paar meiner Fehler auf, die ich diese Woche begangen habe – sowie auch drei meiner generellen Schwächen.

Meine Schwächen und Fehler

Die letzte Woche falsch gemacht:

  • Meinem Partner unterstellt, er hätte mein Buch verräumt (obwohl es nicht so war) und damit einen Streit angezettelt
  • Einen Pressebeitrag nicht ausführlich korrekturgelesen und samt Fehler an die Zeitung geschickt
  • Beim Podcast Aufnehmen Worte verschluckt und mich mehrmals versprochen
  • Das Abendessen im Ofen anbrennen lassen
  • den Geburtstag einer Freundin vergessen

3 meiner Schwächen:

Mein Englisch-Niveau entspricht ungefähr dem eines 12-Jährigen. Wenn ich kritisiert werde, reagiere ich über. Ich bin unfähig, Microsoft Excel zu bedienen.

Fehler passieren jedem. Und jeder von uns hat genauso, wie er Stärken hat, auch schwächen. Den Unterschied macht, wie wir mit Fehlern und Schwächen umgehen. Tabuisieren, vermeiden, sich selbst bestrafen, oder gar zu beschimpfen, fügt unserem Selbstwert nachhaltige Wunden zu. Aber woher kommt eigentlich der Umgang mit Fehlern?

Diesen Beitrag gibt es auch als Podcast auf Spotify, I-Tunes, Audio-now oder hier direkt Blog:

Woher kommt der Umgang mit Fehlern und Schwächen?

Wer als Kind erlebt hat, dass er trotz Fehler geliebt und geschätzt wird, tut sich in der Regel leichter, sich diese einzugestehen. Außerdem hat er zudem meist einen gesunden Selbstwert, der ihn davon abhält, sich wegen seiner Fehler und Schwächen innerlich zu grämen. Wer hingegen die Erfahrung gemacht hat, dass ein Fehler zu Strafen, Liebes- und Aufmerksamkeitsentzug sowie Vorwürfen führt, wird alles dafür tun, um sie zu vermeiden und im Worst Case zu vertuschen.

Das Problem, wenn du keine Fehler machen willst

Frau fühlt sich schlecht wegen Fehler

Bevor ich dir fünf mentale Tipps gebe, die dir einen heilsamen Umgang mit deinen Fehlern ermöglichen, möchte ich dir noch aufzeigen, warum es gut ist, Fehler zu machen.

  • Wer keine Fehler macht, macht auch sonst nicht viel. Das bedeutet, ein Fehler zeugt davon, dass du ein Schöpfer bist und dein Leben aktiv lebst.
  • Wer Fehler macht, hat den Mut zum Anfang. Viele Menschen fangen aus Angst davor, es nicht zu schaffen oder nicht gut genug zu machen nie an, ihre Ziele und Träume zu verwirklichen. Durch die Passivität haben sie keine Erfolgserlebnisse, was dazu führt, dass ihr Selbstwert sinkt.
  • Nur durch Fehler entwickeln wir uns weiter und wachsen. Niemals hätte Edison die Glühbirne erfunden, hätte er zuvor nicht mehr als 1000 Fehlversuche in Kauf genommen.
  • Das Eingestehen von Fehlern entspannt, wohin gegen das Vermeiden, Vertuschen oder Verdrängen belastet und unseren Körper und Geist unter Anspannung versetzt.

Umgang mit Fehlern und Schwächen

1. Wer zu seinen Fehlern steht, entwaffnet

Die Phrasen „Sorry, ich hab Mist gebaut“ oder Ja, das war ich – mein Fehler,“ entschärfen nicht nur die Situation, wenn der Fehler im Zusammenhang mit anderen steht, sondern befreien uns auch sofort von innerem Druck und schlechtem Gewissen.

Wer zu seinen Fehlern steht, entwaffnet alle, die ihn anklagen oder zurechtweisen wollen.

Außerdem zeugt es von Selbstvertrauen. Denn wer so offen mit Fehlern und Schwächen umgeht, scheint sich auch seiner positiven Qualitäten bewusst zu sein. Was macht es da schon, wenn einmal ein Fehler passiert. Genau diese Botschaft kommt übrigens auch bei anderen an, wenn wir zu unserem Fehler stehen.

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2. Jeder Fehler und jede Schwäche hat eine positive Seite

Das Gesetz der Polarität besagt, dass alles im Leben zwei Seiten hat. Und ich bin aus Erfahrung davon überzeugt, dass das auch bei Fehlern und Schwächen der Fall ist. Daher habe ich dir zwei Fragen mitgebracht:

  • Wenn der Fehler, den ich heute, diese Woche oder schon länger her begangen habe, etwas Gutes hat, was wäre es?
  • Wenn deine größte Schwäche gleichzeitig eine Stärke wäre – welche Stärke könnte das sein?

3. Lösungen statt Schuld suchen

Die Vergangenheit kann man nicht ändern, aber die Zukunft. Egal, in welcher Konstellation der Fehler passiert, es macht so gut wie nie Sinn, Zeit in die Suche nach dem Schuldigen zu investieren. Daher hilft die Frage: Was ist das Ziel bzw. die Lösung? Und was kann ich jetzt dafür tun, um dieses möglichst schnell zu erreichen? In der Partnerschaft ist das vielleicht eine Entschuldigung oder ein klärendes Gespräch. Im Job vielleicht ein Anruf, eine neue Struktur oder das Gespräch mit dem Boss.

4. Fehler dürfen öfter passieren

Aus Fehlern muss man lernen! Das wurde uns allen eingebläut. Und obwohl ich diesem Argument etwas abgewinnen kann, ist es wichtig, dass wir uns keinen Druck machen. Ein Fehler darf auch öfter als einmal passieren, schließlich haben wir auch nicht auf Anhieb laufen gelernt. Sei daher sanft im Umgang mit dir – auch bei Fehlern, die sich wiederholen.

5. Sei ein liebevoller Freund

Frau ist sich selbst ein guter Freund

Wenn wir Fehler begehen, beginnt zeitgleich oft das Geschrei des inneren Kritikers. Wir machen uns dabei in Gedanken selbst herunter, was unausweichlich dazu führt, dass wir uns noch schlechter fühlen.

Aber hier gibt es ein Zaubermittel – nämlich die Macht, die du über deine Gedanken hast. Stell dir vor, dein/e beste/r Freund/in wäre bei dir. Was würde er oder sie sagen? Vielleicht: „Ist doch nicht so schlimm, das passiert jedem mal“ oder „Ganz egal, welchen Fehler du machst, du bist liebenswert, klug und wundervoll.“ Versuch in Bezug auf deine Schwächen und Fehler in Gedanken so mit dir zu sprechen, als wärst du dein bester und liebevollster Freund.

Herzlich, deine Melanie

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2 Kommentare

  1. Hallo Melanie,
    auch heute wieder ein herzliches Dankeschön für den Denkanstoß. Die Liste meiner vermeintlichen Schwächen ist um einiges kürzer geworden und ich habe neue Stärken an mir entdeckt. Jetzt muss ich nur noch daran arbeiten diese auch zu glauben. Das braucht noch ein wenig Zeit. Der Anfang ist gemacht.
    LG Vanessa

    • Liebe Vanessa!
      Herzlichen Dank für dein Kommentar. Es freut mich, wenn ich dich inspirieren durfte.
      lg, deine Melanie

Kommentare sind geschlossen.