3 Wege der Selbstbehauptung: Wie du aufhörst, dich schlecht behandeln zu lassen

Selbstbehauptung – ein Ja zu dir selbst

Es ist absolut menschlich, dass wir ab und an von Selbstzweifeln geplagt werden. Wenn uns dann auch noch jemand schlecht behandelt, ignoriert oder brutal kritisiert, so nagt das natürlich an unserem Selbstwertgefühl. Aber nur solange wir das zulassen. Und wie genau das mit dem „Stopp, so nicht mit mir“ am besten funktioniert, darauf möchte ich im heutigen Blogbeitrag eingehen. Außerdem gibt es drei Praxisstrategien für mehr Selbstbehauptung. 

Zu diesem Beitrag gibt es auch eine Podcast-Folge auf meinem Blog, auf Spotify, und I-Tunes

Selbstwertgefühl als Voraussetzung

Damit die Strategien der Selbstbehauptung tatsächlich zu einer Veränderung in unserem Umfeld führen, ist es wichtig, dass unser Selbstwertgefühl gestärkt ist. Denn, wenn in uns eine Stimme ruft – du hast es nicht anders verdient – während wir unseren Gegenüber, der uns gerade von oben herab behandelt, in die Schranken weisen, so wird die Selbstbehauptung nur teilweise positive Auswirkungen haben.

Aber keine Sorge, auch wenn du aktuell noch an deinem Selbstwert arbeitest, lohnt es sich, bereits jetzt damit zu beginnen, dir Strategien anzueignen, die du anwendest, wenn dich jemand schlecht behandelt. Außerdem kann dir mein 7-Tage-Selbstliebe -Schnupperkurs dabei helfen, deinen Selbstwert zu stärken. Zum Gratis Kurs!

3 Strategien für sanfte Selbstbehauptung

1. Lege fest, wie du behandelt werden möchtest

Wenn wir von anderen schlecht behandelt werden, reagieren wir oftmals nicht so, wie wir es uns im Nachhinein wünschen. Das liegt daran, dass wir im Moment des Aktes unbewusst glauben, der andere darf uns so behandeln. Durch seinen überzeugenden Auftritt suggeriert er uns, dass das, was er tut, richtig ist. Im Affekt durchblicken wir das nicht und lassen ihm die miese Behandlung durchgehen.

Damit genau das nicht mehr passiert, musst du dir die No-go´s  – also alle Umgangsformen, die du nicht mehr dulden möchtest – bewusst machen. Greif zu Stift und Papier und notiere alles, was du nicht mehr akzeptieren willst. Hier ein paar Beispiele als Anregung.

  • Ich akzeptiere nicht mehr, dass andere mir ihre Meinung aufzwingen.
  • Ich akzeptiere nicht mehr, dass mich jemand unterbricht, nur weil er lauter schreien kann oder dominanter ist.
  • Ich akzeptiere nicht mehr, dass mich jemand nur dann anruft, wenn er etwas von mir braucht.
  • Ich akzeptiere nicht mehr, dass mich jemand beleidigt, obwohl ich sachlich bleibe.
  • Ich akzeptiere nicht mehr, dass mich jemand von oben herab behandelt.
  • Ich akzeptiere nicht mehr, dass mich jemand auf Grund mangelndem Wissens bloß stellt, denn ich weiß dafür andere Dinge, die ihm vielleicht bisher verborgen blieben.

Wenn du deine „Ich-akzeptiere-nicht-Sätze“ notiert hast, ist es wichtig, zu prüfen, ob sie für dich stimmig sind. Denn, wenn du selbst nicht an deine festgelegten Regeln glaubst, wird es auch kein anderer tun. Möglicherweise stellst du dabei fest, dass du noch den ein oder anderen Glaubenssatz auflösen musst.

Kommt es nun zu einer der von dir schriftlich festgehaltenen Situationen, so sagst du einfach deinen niedergeschriebenen Satz. Also zum Beispiel: „Es ist nicht okay, dass du mich ignorierst, wenn ich mit dir spreche.“ Der sanfte Hinweis bringt deinen Gegenüber entweder aus dem Konzept oder holt ihn zurück ins Bewusstsein, wodurch sehr viele Menschen einsichtig werden. Natürlich wird sich dadurch nicht alles sofort ändern. Aber die Wiederholung lohnt sich, denn dein Gegenüber lernt so, dass er zukünftig bei einem derartigen Verhalten auf Widerstand stößt.

Zusatztipp – Selbstwert:

Schau dir deine „Ich-akzeptiere-nicht-mehr-Sätze“ nochmal genau an und prüfe, ob du im Umgang mit dir selbst auch manchmal gegen diese Regeln verstößt. Falls ja, mach es dir bewusst und leite den Veränderungsprozess auch im Umgang mit dir selbst ein!

2. Fussabtreter-Verhalten vermeiden!

Gewisse Verhaltensweisen laden förmlich dazu ein, schlecht behandelt zu werden. Unterwürfigkeit, Unsicherheit oder ständiges Entschuldigen triggert das Machtgefühl in uns. Oft geschieht das unbewusst und aus keiner bösen Absicht heraus. Wir kennen das teilweise von uns selbst, wenn sich jemand ständig entschuldigt oder er ständig unsere Nähe sucht, ohne uns einen ruhigen Moment zu gönnen, reagieren wir irgendwann genervt.

Um derartige Verhaltensmuster loszuwerden, muss man sich derer erstmals bewusst werden. Wirf einen Blick auf die folgenden Muster und finde heraus, ob du eines oder mehrere davon aufweist.

Menschen, die von anderen als Fußabtreter wahrgenommen werden…

  • entschuldigen sich ständig, obwohl es keinen Anlass gibt.
  • bejahen alles, was der andere sagt und haben selten bis nie ihre ehrliche Meinung.
  • sprechen über sich selbst schlecht.
  • sehen auf das Gegenüber auf und loben alles, was es tut oder sagt.
  • lehnen Lob und Komplimente ab oder entwerten es durch ihre Aussagen.
  • tun alles für den anderen, bieten ständig ihre Hilfe, ihre Leistung oder auch Geschenke an.
  • können nicht alleine sein und klammern.
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Natürlich stecken auch hinter diesen schadhaften Verhaltensweise oft negative Glaubenssätze, sowie ein geschwächtes Selbstwertgefühl. Sich darüber bewusst zu werden und Schritt für Schritt daran zu arbeiten, ist daher unumgänglich.

Dennoch kann auch hier ein bewusster Praxisschritt der Selbstbehauptung helfen. Wenn du eine der obigen Verhaltensweisen wiedererkannt hast, so macht es Sinn dich zu fragen, wie du dich stattdessen gerne verhalten möchtest, damit du dem anderen auf Augenhöhe begegnest und er nicht mehr auf dich herabsieht. Das schriftliche Festhalten sowie eine Visualisierung vor deinem inneren Auge ist hierbei wichtig.

3. Grenzen festlegen!

Die meisten Menschen wollen sich besser von anderen abgrenzen. Sie möchten dadurch weniger verwundbar werden und sich vor Verletzung und Schmerz schützen. Paradox dabei ist, dass kaum jemand weiß, wo seine Grenzen liegen. Um Grenzen klar aufzeigen zu können, braucht es nämlich das Bewusstsein über diese. Nur so kann Selbstbehauptung wirklich gelingen.

Natürlich gibt es hier unterschiedliche Grenzgebiete. Eine Möglichkeit, dir deiner Grenzen im Bezug auf unterschiedliche Mitmenschen klar zu machen, möchte ich dir hier zur Verfügung stellen. Sie funktioniert nach folgendem Prinzip:

Mein Partner darf mein Verhalten hinterfragen, wenn es um die Erziehung des gemeinsamen Kindes oder darum, dass ich mich in letzter sehr oft zurückziehe, geht. Meine beste Freundin darf auch nach intimen Gedanken fragen und sich ab und an ein Urteil über mich erlauben. Mein Arbeitskollege oder mein Kunde allerdings darf das nicht. Er liegt außerhalb meines engsten Kreises und hat daher bestimmte Abstandregeln einzuhalten.

Lege deine zwischenmenschlichen Grenzen fest

  • Nimm ein Blatt Papier zur Hand und male drei Kreise.
  • In den innersten Kreis schreibst du die Namen all jener Menschen, denen du vertraust und von denen du weißt, dass sie dich lieben und schätzen.
  • In den zweiten Kreis schreibst du all jene Personen, die dir wichtig sind, die du magst oder von denen du lernst.
  • Und im äußeren Kreis finden sich alle anderen Menschen in deinem Umfeld wieder.

Mit dieser Grafik legst du fest, wie nahe dir jemand kommen darf und was du ihm erlaubst.

Manchmal muss man im Leben Grenzen ziehen. Nicht um anderen weh zu tun, sondern um sich selbst zu schützen.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es sich lohnt, Grenzen zu setzen, dass sie ein starkes Zeichen der Selbstliebe und der Selbstfürsorge sind. Wenn auch du tiefer in diese heilsame Kraft der Selbstliebe eintauchen möchtest, schau dir gerne mein großes Herzensprojekt, mein Online-Begleitprogramm – den Selbstliebe-Lehrgang (mir zuliebe oder Selbstliebe-Trainer) an.

Alles Liebe, deine Melanie

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9 Kommentare

  1. Liebe Melanie!
    Ein wertvoller Text, der mich trotz eisernen Selbstvertrauen anspricht. Oft ist es nur das Gefühl schlecht behandelt zu werden, dem ich etwas entgegen setzen möchte. Deine Anregungen dazu geben mir einen tieferen Blick hinter die Bedürfnisse und eigenen Fehlbewertungen hinter der Fassade.
    lieben Dank und mach bitte weiter so

    • Liebe Silvana!
      Danke für deine wertschätzenden Worte, die mich unter anderem dazu motivieren immer wieder aufs neue in die Welt der Gedanken und Gefühle einzutauchen und darüber zu schreiben.
      Herzlichen Gruß Melanie

    • Hallo Silvana!
      Ich danke dir herzlich für dein wertschätzendes Feedback <3
      Alles Liebe, Melanie

  2. das ist wirklich ein sehr schöner beitrag und ich kann mich in dem einen oder anderen punkt durchaus wiederfinden. danke für den hinweis!

  3. Starker Beitrag! Es ist unheimlich wichtig zu erkennen, dass man immer auch mitverantwortlich dafür ist, wie man von anderen behandelt wird.
    Und außerdem kannst du es nicht allen recht machen – du bist halt keine Pizza…

    • Herzlichen Dank für das Feedback!
      Ja, und nicht mal Pizza schmeckt allen 🙂

Kommentare sind geschlossen.