8 Anzeichen, dass etwas aus deiner Kindheit noch nicht geheilt ist

Wenn aus Kindheitsschmerz Muster werden

Ich erinnere mich noch gut an einen Vorfall in der Grundschule, der mich sehr lange Zeit begleitet hat. Es war ein normaler Schultag und wir hatten eine Gruppenaufgabe zu erledigen. Als ich versuchte, mich in die Gruppe, in der auch meine damals beste Freundin war, einzubringen, wurde ich von meinen Klassenkameraden ausgelacht: „Dich wollen wir nicht dabeihaben“, riefen sie. Dieses Gefühl der Ablehnung und Einsamkeit, das in der damaligen Situation entstand, hat sich tief in mein Bewusstsein eingebrannt. So tief, dass ich die Narben bis ins Erwachsenenalter spürte.

Lange Zeit vermied ich es, Menschen aktiv anzusprechen aus Angst vor Ablehnung. Und ich verhielt mich in Gruppen immer extrem passiv. Außerdem traf ich meine Freundinnen stets einzeln und niemals gemeinsam, um das Risiko, ausgeschlossen zu werden, zu reduzieren.

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Die Lasten der Kindheit und ihr Einfluss heute

Die meisten von uns tragen unsichtbare Lasten aus der Kindheit mit sich. Diese können sich in verschiedenen Formen manifestieren, oft sind wir uns dieser nicht einmal bewusst.

Das innere Kind, wie es in der Psychologie genannt wird, repräsentiert genau diese schmerzhaften und unschuldigen Teile unserer Persönlichkeit, die während unserer Kindheit verletzt oder vernachlässigt wurden. Obwohl wir möglicherweise glauben, dass wir über bestimmte Erfahrungen hinweggekommen sind, können die Narben aus der Vergangenheit immer noch tief in uns sitzen und uns auf subtile Weise beeinflussen.

8 Anzeichen, dass etwas aus deiner Kindheit noch nicht geheilt ist

Frau vor See und Berg lässt Wunden aus der Kindheit hinter sich

8 sehr häufige Anzeichen dafür habe ich dir heute mitgebracht. Höre gut in dich hinein, während du diese Zeilen liest. Schau, ob etwas in dir resoniert, ob es noch etwas zu heilen gibt, damit du endlich emotional frei werden kannst.

1. Das übermäßige Bedürfnis, anderen zu gefallen

Wenn du dich ständig bemühst, es allen recht zu machen, auch auf Kosten deiner eigenen Bedürfnisse und Wünsche, könnte dies darauf hindeuten, dass du immer noch versuchst, die Liebe und Anerkennung zu gewinnen, die du als Kind nicht erhalten hast.

Oft ist dieses Verhalten auch eine Folge der Angst vor der Ablehnung. Um ja niemandem einen Anlass zu geben, dich zu kritisieren oder gar abzuweisen, versuchst du immer allen zu gefallen.

2. Der Versuch, dich zu beweisen

Jeder von uns hat als Kind danach gestrebt, seinen Eltern zu gefallen. Wir haben bestimmte Dinge getan, geleistet oder gesagt, die im Idealfall dazu geführt haben, dass unsere Eltern oder andere nahestehende Bezugspersonen uns gelobt haben. Anerkennung ist eine Sprache der Liebe, die jedes Kind zum Wachsen braucht.

Haben wir diese aber nicht bekommen oder wurden wir sogar ständig mit Kritik konfrontiert, dann hat sich in uns möglicherweise die Überzeugung „Ich bin nicht genug“ manifestiert. Die Folge davon ist, dass wir versuchen diese Überzeugung loszuwerden, indem wir heute noch immer beweisen wollen, dass wir eben doch gut genug sind.

Wir strampeln uns ab, verbessern uns ständig, verbiegen uns und erhoffen uns dadurch, endlich einmal zu hören: Ja, das hast du gut gemacht! Du bist gut genug!

3. Starke Reaktionen auf Ablehnung oder Kritik

Witterst du an jeder Ecke das Risiko, kritisiert und abgelehnt zu werden? Fragst du dich besonders oft, ob andere schlecht über dich denken?

Dann ist das ein mögliches Anzeichen dafür, dass etwas aus deiner Kindheit noch nicht geheilt ist. In der Praxis kann sich dies oft wie folgt zeigen:

  • Du fühlst dich tief gekränkt, wenn dich jemand kritisiert, auch wenn es sachlich und höflich ist
  • Du traust dich nicht auf andere Menschen zuzugehen, aus Angst vor Zurückweisung
  • Du spürst in deinen Beziehungen immer eine gewisse Verlustangst
  • Du versucht es anderen immer recht zu machen und alle Erwartungen zu erfüllen, um ja nicht kritisiert oder abgelehnt zu werden

4. Wiederholung von Schmerz, Enttäuschung oder immer wieder dieselben Probleme

Immer wieder habe ich bei mir selbst und anderen beobachtet, dass sich der Schmerz, der in der Kindheit stattfand, bis ins Erwachsenenleben stetig wiederholen kann. Auf ähnliche Art und Weise, mit unterschiedlichen Menschen und unterschiedlichen Kulissen erleben wir die Enttäuschung, die Zurückweisung oder den Misserfolg von damals immer wieder.

Eine Frau dreht verzweifelt den Kopf zur Seite und kämpft mit Wunden aus der Kindheit

Meine Erklärung: Das innere Kind strebt danach, dass seine Wunden geheilt werden. Immer wieder lenkt es uns unbewusst in ähnliche Situationen und reinszeniert so quasi die Kindheit, in der Hoffnung, dass es dieses Mal ein Happy End geben wird. Aber ohne neue Erkenntnisse und ohne neue mentale Strategien gelingt das leider selten – es kommt stattdessen wieder und wieder zum selben Schmerz wie damals.

5. Du fühlst dich klein und verletzlich

Gefühlt ist fast jeder Mensch, dem du privat oder beruflich begegnest, größer, selbstbewusster und mächtiger als du. Daher tendierst du dazu, dich zu unterwerfen. Du schaust wie ein Kind noch immer zu anderen auf und glaubst, dass sie dir überlegen sind. Dabei fühlst du dich genauso wie als Kind oft ausgeliefert und verletzlich.

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6. Schwierigkeiten, gesunde Beziehungen aufzubauen

Wir alle hatten eine erste große Liebe und diese hieß: Mama und Papa. Was wir in der Beziehung mit ihnen erlebt haben, prägt uns meist ein Leben lang. Wenn es dabei einige ungünstige Faktoren gab, wie beispielsweise unsichere Bindung, Vernachlässigung, Unterdrückung oder Liebesentzug, so kann das im Erwachsenenalter dazu führen, dass wir genau diese ungewollten Qualitäten in unser Liebesleben ziehen.

Unbewusst suchen wir uns häufig Partner aus, die in gewissen Bereichen einem unserer Elternteile ähneln. Das Gewohnte erscheint uns nämlich irgendwie sicher, auch wenn es nicht gesund für uns ist. Dadurch ist es wenig verwunderlich, dass sich ähnlich wie damals eine bestimmte Beziehungsdynamik mit schmerzhaften Emotionen ergibt.

7. Chronisches Schuldgefühl

Wenn du dazu neigst, dich ständig zu entschuldigen, ständig Angst davor hast, etwas falsch zu machen, dir immer, wenn dir etwas Gutes passiert, denkst „das habe ich nicht verdient“ oder dich, wenn etwas schief läuft, stets selbst dafür verantwortlich machst, dann ist es möglich, dass du diesen Rucksack der Schuld bereits aus deiner Kindheit mitträgst.

Ursachen für solche Schuldgefühle können eine sehr strenge Erziehung sein, körperliche und emotionale Gewalt oder unrealistische Erwartungen der Eltern oder Lehrer sein.

8. Selbstvernachlässigung

Kinder, die vernachlässigt wurden, vernachlässigen sich als Erwachsene sehr oft selbst. Die falsche Überzeugung „Ich bin nicht wichtig, deshalb kümmert sich niemand um mich“, hat sich meist tief ins Unterbewusstsein eingebrannt.

Die vielleicht heilsamste Reise deines Lebens

Hast du dich in einem oder sogar mehrerer dieser Anzeichen wieder erkannt?

Und wenn ja, bist du bereit, die alten Wunden zu heilen, damit sie aufhören, dich und dein Leben im Hier und jetzt zu formen? Möchtest du deinem inneren Kind endlich die Liebe und Bestätigung zukommen lassen, die es verdient?

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Dieses Buch ist so viel mehr als Worte auf Papier. Neben all meiner Liebe stecken darin 15 Jahre Erfahrung mit der Inneren Kind-Arbeit. Ich greife einen revolutionären Ansatz in diesem Buch auf, der es dir ermöglicht, die so sehr vermisste Liebe direkt beim Lesen nachzuholen.

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Buch Wenn das Kind in dir noch immer weint

Und ja, ich weiß – es war nicht deine Schuld, dass du diese Wunden hast. Und dennoch liegt es heute in deiner Verantwortung, diese zu heilen. Aber das musst du nicht alleine tun. Ich stehe dir mit all meinem Verständnis, meinen Werkzeugen und meiner Liebe in diesem Buch bei!

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Von Herzen, deine Melanie

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