Das Gefühl: Immer etwas leisten zu müssen

Einfach einmal nichts leisten?

Nichtstun war noch nie meine Stärke. Seitdem ich denken kann, bin ich ein richtiges Arbeitstier. Lange Zeit hielt ich das für eine gute Eigenschaft. Immer wenn ich Lob oder Komplimente für mein Tun erhielt, machte mein Herz kleine Freudensprünge. Eines Tages aber stellte ich fest, dass mich der stetige, wenn auch häufig positive Leistungsdruck, auslaugt. Und so hinterfragte ich mein Verhalten und stieß auf einen Glaubenssatz, den sehr viele von uns kennen und leben – nämlich – ich muss immer etwas leisten, um wertvoll zu sein

Die folgenden Anzeichen helfen dir herauszufinden, ob auch du davon betroffen bist.

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Anzeichen:

  • Du fühlst dich abends schlecht, wenn du tagsüber nicht oder wenig produktiv warst.
  • Du bist selten bis nie krank und selbst wenn, schleppst du dich trotzdem in die Arbeit oder vor dem PC.
  • Das Lebensmotto – ohne Fleiß, kein Preis – passt zu dir.
  • Du tust gerne etwas für andere, weil du dich danach besser fühlst.
  • Wenn du negatives Feedback bekommst, entstehen rasch Selbstzweifel und es geht dir mental schlecht.
  • Wenn du nicht arbeitest oder sinnvolle Dinge im Haushalt oder in der Arbeit machst, fühlst du dich überflüssig.
  • Du fühlst dich am Ende eines leistungsintensiven Tages besonders gut.
  • Wenn du gelobt und deine Arbeit geschätzt wird, verspürst du große Freude.
  • Du machst kaum echte Pausen, lieber füllst du Tageslücken mit sinnvollen Zwischentätigkeiten.
  • Andere würden dich als fleißig beschreiben.
  • Ein unangenehmes Gefühl überkommt dich, wenn du alleine und nicht mit Arbeit beschäftigt bist.

Wenn du dich von zwei oder mehr der obigen Anzeichen angesprochen fühlst, dann hat der Leistungsdruck in deinem Leben einiges mitzureden oder sogar die ungesunde Überhand übernommen. Höchste Zeit etwas dagegen zu unternehmen.

Warum wir glauben, immer etwas leisten zu müssen

Bevor wir zu den negativen Folgen von intrinsischem Leistungsdruck und den Lösungen kommen, lass uns einmal schauen, woher der Drang, immer etwas zu leisten überhaupt kommt.

1. Vergangenheit

Wir brauchen die Liebe und Anerkennung unserer Mitmenschen so sehr wie das tägliche Sonnenlicht. Bekommen wir sie nicht, wird es in unserem Inneren sehr schnell düster. Ähnlich verhielt sich das bereits in unserer Kindheit. Als Baby wurden wir meist bedingungslos geliebt. Später aber knüpfte man die Liebe und Anerkennung, die wir so dringend brauchen, immer öfter an Bedingungen. Zum Beispiel:

  • Der Jubel der Eltern, wenn wir im Sportverein oder beim Fußball einen Erfolg hatten.
  • Die Kritik, wenn wir etwas nicht erwartungsgemäß erledigt haben.
  • Das Lob, wenn wir den Abwasch freiwillig gemacht haben.
  • Die Enttäuschung der Eltern bei der ersten schlechten Note.

Je intensiver wir für Leistung gelobt und fürs Nichtstun oder Fehler machen, kritisiert oder ignoriert wurden, desto stärker ist in der Regel die Prägung, sich auch im Erwachsenenleben von Leistung abhängig zu machen. Warum? Wenn wir glauben nur dann geliebt zu werden, wenn wir etwas erschaffen und tun, so tun wir dies natürlich, weil wir die Liebe und Anerkennung unserer Mitmenschen brauchen, damit es uns gut geht.

2. Selbstwert

Eine weitere Ursache für den Drang, immer etwas leisten zu müssen, ist ein geringer Selbstwert. Umso wertloser du dich fühlst, desto mehr versuchst du, deinen Wert zu erhöhen, indem du etwas für andere leistest, in einer Sache besonders gut bist oder herausragenden Erfolg hast.

3. Gesellschaft

Aber auch die Gesellschaft setzt uns unter Druck. Leistung gehört zum Programm. Die unzähligen Möglichkeiten, die wir haben, die stetige Erreichbarkeit sowie auch die Medien, die uns immer wieder perfekte, leistungsstarke Menschen vor Augen führen , verstärken das Gefühl – nichts wert zu sein, wenn wir nichts leisten.

Auswirkungen der Überzeugung: Ich muss etwas leisten, um zu gelten

Frau - nichts leisten, um geliebt zu werden

Dauernd unter Leistungsdruck zu stehen – und sei es auch nur ein gedanklicher –  führt zur Ausschüttung des Stresshormons Cortisol. Zuviel Cortisol lähmt unsere Fähigkeit, positiv und auf der Lösungsebene zu denken. Das bedeutet unsere Probleme intensivieren sich in der Regel.

In diesem Zustand ist es außerdem so gut wie unmöglich, Glückshormone auszuschütten.

Außerdem haben wir alle nur begrenzte Energieressourcen zur Verfügung. Wenn wir stetig leisten, gibt es zu wenig Zeit, in der wir diese Batterien wieder aufladen können. Das Cortisol wird also nicht abgebaut. Neben Verspannungen und innerer Unruhe können so langfristig schwerwiegende Krankheiten ausgelöst werden. Zum Beispiel: Angst- und Panikattacken, Depressionen, Burnout usw.

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3 Gedanken, die dir offenbaren, warum du nichts leisten musst

1. Wir lieben Menschen und nicht Leistung

Liebt eine Mutter ihr zweites Kind mehr, weil es in Mathe eine Eins hat während das Erstgeborene nur eine Vier nachhause bringt? Mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht. Müssen dein Partner, deine Kinder oder deine beste Freundin etwas leisten damit, du sie liebst? Vermutlich auch nicht! Wir lieben den Menschen und nicht seine Leistungsfähigkeit. Und genauso lieben dich alle Menschen in deiner Umgebung nicht dafür, was du an einem Tag alles schaffst oder wem du hilfst – sondern dafür, weil du bist!

2. Du musst nichts leisten – wähle den richtigen Gedanken

Irgendwo tief in uns drinnen hat sich die Überzeugung – ich muss etwas leisten, um zu gelten oder geliebt zu werden – manifestiert. Dieser Kerngedanke führt dazu, dass unsere To-Do-Listen immer länger und länger werden. Aber müssen wir wirklich?

Überlege doch mal – was im Leben musst du wirklich? Atmen – ja! Essen – ja! Schlafen – ja! Einige Dinge sind wirklich notwendig, aber vieles ist für unser überleben nicht notwendig. z.B. die perfekt aufgeräumte Wohnung, der Besuch bei Tante Lilly, die dritte Sporteinheit diese Woche, das Faschingskostüm selbst nähen usw. Wenn du dein Leben entstressen und vom Glaubenssatz „Ich muss immer etwas leisten,“ loskommen willst, musst du beginnen, Dinge von der Ich-Muss auf die Was-Solls-Liste zu setzen.

3. Erkenne deinen Wert

Wenn du dich langfristig von deinem inneren Leistungsdruck entfernen willst und die Leichtigkeit, die du bei anderen so sehr bewunderst in dein Leben einladen willst, ist es unumgänglich, dass du beginnst, wieder zu verstehen und spüren, wie unendlich wertvoll du bist – und zwar einfach deiner selbst willen.

Weil du hier auf dieser Erde bist – entsteht Liebe.

Weil du hier auf dieser Erde bist – ist ein Mensch glücklicher.

Weil du hier auf dieser Erde bist – ist sie ein keines Stückweit besser und schöner.

Wenn du genau das fühlen möchtest, lege ich dir mein Buch – Es ist ein Geschenk, dass es dich gibt ans Herz.

Außerdem lade ich dich ein, dir meinen Selbstliebe-Lehrgang – mein bewährtes 9 Wochen Programm mit persönlicher Begleitung – in der Variante „nur für mich“ oder Selbstliebe-Trainer anzusehen. Mehr als 2000 Menschen haben es dadurch bereits geschafft, beschränkende Glaubenssätze, Stress und Blockaden loszulassen und den Schritt in ein erfüllteres Leben zu schaffen. Mehr Infos zum SELBSTLIEBE-Lehrgang.

Ich wünsche dir viele gute neue Gedanken, die dich einmal mehr zum Sein, statt zum Leisten, motivieren.

Herzlichst,

Deine Melanie

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2 Kommentare

  1. Liebe Melanie,
    Wundervoller Beitrag, du sprichst mir und vielen anderen denke ich aus der Tiefsten Seele.
    Ja es ist Wahr! und schön das du es schreibst. Ich danke dir. Es tut so gut, mal nichts zu leisten. Darf und sollte öfters sein.

    Liebe Grüße Frank

Kommentare sind geschlossen.