Hast du manchmal das Gefühl, dass dein Leben verdammt schwer ist? Der Grund könnte ein Rucksack sein, den du schon viel zu lange, nämlich seit deiner Kindheit, mit dir herumträgst. Solch ein unsichtbares Gepäckstück zeigt sich häufig dadurch, dass du immer wieder dieselben Probleme hast, immer wieder dieselben Verletzungen oder Enttäuschungen erlebst oder immer wieder in alte Verhaltensmuster zurückfällst, mit welchen du dir selbst schadest.
Kennst du die Situation, in der du auf eine Art und Weise reagierst, wie du es eigentlich so gar nicht möchtest? Vielleicht, in dem du jemanden anbrüllst, statt konstruktiv zu bleiben, dich schmollend zurückziehst, statt die Situation zu klären, dich unterwirfst und zu allem „Ja“ sagst, obwohl du doch eigentlich Grenzen setzen wolltest?
Kommt da ein leichtes Nicken bei dir auf? Keine Sorge, damit bist du nicht alleine.
Annika steht jeden Morgen vor dem Spiegel und sieht eine vertraute Gestalt. Doch anstatt einem Freund erblickt sie dort einen strengen Richter. Ein Richter, der jedes Haar, jede Falte, alle Handlungen und Entscheidungen hinterfragt. Ein Richter, der kein gutes Haar an ihr lässt, egal wie sehr sie sich anstrengt. Die Stimme dieses Richters begleitet sie den ganzen Tag. Sie ist so laut und dominant, dass sie sie kaum noch hinterfragt.
Fühlst du dich schnell gekränkt?
Sensibelchen nannten sie mich früher spöttisch, weil ich mir die Aussagen anderer oder ihre Kritik viel zu sehr zu Herzen nahm. Und obwohl Sensibilität ein wundervoller Wesenszug ist, bedeutet er leider auch, dass wir uns öfter gekränkt oder verletzt fühlen. Und das ist bei Gott kein schönes Gefühl.
Mittlerweile habe ich gelernt, nicht mehr alles so persönlich zu nehmen und dadurch den Weg aus der Kränkungsfalle gefunden. Wer in der Kränkungsfalle festsitzt, der fühlt sich oftmals schwach, verletzt und ausgeliefert.
„Danke für eure Aufmerksamkeit,“ sage ich während ich mein Publikum, das nun wohlwollend applaudiert, friedvoll anlächle. Meine Premiere zum neuen Workshop ist geschafft. Und sie war gut. Dennoch widme ich meine ersten Gedanken, nach dem ich die Bühne verlassen habe, der Frage: was hätte ich besser machen können?