Wie du mit Dingen klar kommst, die du nicht ändern kannst

Wenn du Dinge nicht ändern kannst…

„Unser Leben ist ein Produkt unserer Gedanken und den daraus resultierenden Taten,“ sagte Mentaltrainer Kurt Tepperwein in einem Seminar, das ich vor einigen Jahren besuchte.

„Aber das ist doch Blödsinn,“ rief plötzlich ein kräftige Frauenstimme. „Egal, was ich denke und wie sehr ich mir wünsche, dass es das ganze Jahr Sommer wäre, der nächste Winter kommt trotzdem. Ich kann nichts daran ändern! Und genau so ist es auch in vielen anderen Bereichen. Bei meinen Mitmenschen, dem Chef, den Kunden, den Kollegen, der Politik, der Wirtschaftslage, Corona usw. Ich kann sie vielleicht marginal beeinflussen, aber eben nicht ändern!“

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Manche Situationen können wir nicht ändern

Und damit hatte die taffe Frau natürlich Recht. Es gibt unzählige Dinge, die außerhalb unseres Wirkungskreises liegen. Du kannst die anstrengende Kollegin, die dir jeden Tag erneut auf die Pelle rückt oder dich mit ihrer Dominanz überfordert, einfach nicht gedanklich wegzaubern. Du kannst gewisse Bedingungen am Arbeitsplatz oder in anderen Gemeinschaften nicht ändern. Du kannst das Regenwetter in deinem Urlaub nicht abstellen. Usw.

Und dennoch empfinde ich die Aussage von Tepperwein als richtig. Wieso? Das möchte ich heute zu Papier bringen. Denn dein Ärger, deine Traurigkeit oder deine Wut über gewisse Lebensbereiche, in denen du nichts ändern kannst, muss nicht sein. Welche Auswege es gibt und wie du mit diesen Dingen klar kommst, dazu möchte ich heute inspirieren.

Love it or leave it

„Love it or leave it,“ bringt den Ausweg Nr. 1 auf den Punkt. Wenn wir in einem Bereich, zum Beispiel im Job, keine Freude mehr empfinden und auch keine Möglichkeit der Besserung in Aussicht ist, dann bietet sich noch immer der Abschied an. Wir haben in vielen Lebensbereichen die Macht, adieu zu sagen und uns einer neuen Aufgabe zu widmen.

Natürlich ist genau das nicht immer leicht. Dennoch empfiehlt es sich, diese Option in Erwägung zu ziehen, das Für und Wider abzuwägen und wenn es uns möglich ist, die Situation zu verlassen. Dazu empfehle ich, ganz klassisch eine Pro- und Kontraliste händisch anzulegen.

„Leave it“ geht nicht: Ich kann es nicht lassen!

In vielen Lebensbereichen ist es uns aber aus unterschiedlichen Gründen nicht möglich, einfach zu gehen und alles hinter uns zu lassen. Das kann man sich dann in etwa so vorstellen: Du fährst gerade eine Landstraße entlang als dir plötzlich ein umgefallener, zentnerschwerer Baum den Weg versperrt. Der Baum ist einfach zu schwer, um ihn aus dem Weg zu räumen. Was kannst du in so einer Situation tun?

Die Tatsache, sprich den Baum, kannst du nicht ändern bzw. bewegen. Aber du kannst dich dazu entscheiden, umzukehren, dich auf die Suche nach einem anderen Weg begeben und so dennoch ans Ziel – zu deinem Seelenfrieden – zurück gelangen. Vier mentale Ideen für solche Wege, habe ich heute mitgebracht:

4 mentale Wege, wenn du die Fakten nicht ändern kannst

1. Einstellung ändern

Nutze deine Vorstellungskraft und deine Empathie um die ungewünschte Situation oder die beteiligten Personen daran zu akzeptieren. Folgende Fragen sind dabei hilfreich:

  • Welche Einstellung hat ein Mensch, dem diese, für dich problematische Situation oder anstrengende Person nichts ausmacht?
  • Wie agiert dieser gelassene Mensch?
  • Welche Gedanken hat er?
  • Durch welche Fähigkeiten und Eigenschaften kann er in dieser Situation gelassen bleiben?

Anschließend mache dir bewusst, dass du genauso wie die gelassene Person in deinem Szenario der Boss deiner Gedanken und Handlungen bist. Nimm die gelassene Person zum Vorbild und versuche ähnlich wie sie, mit der für dich problematischen Lage umzugehen.

Anfangs ist das aufgrund deiner Emotionen und eingefahrenen Gedanken womöglich schwierig. Umso öfter du die neuen, gelassenen oder beruhigenden Gedanken aber hegst, desto wirksamer und authentischer werden sie.

2. Prophezeie positiv, statt negativ!

Wer kennt das nicht. Menschen, die einen auf die Palme bringen oder gar verletzen. Oft wissen wir bereits bevor wir uns in eine bestimmte Situation begeben, wie diese ablaufen wird. Und tatsächlich verhalten sich die beteiligten Personen dann unseren Gedanken entsprechend. Folgendes kann dabei Abhilfe schaffen:

Bevor du das nächste Mal die für dich problematische Situation betrittst, lasst du deine negativen Erwartungen los. Erwarte anstatt dessen, dass die Situation und deren Ausgang dieses Mal harmonischer, erfolgreicher oder entspannter sein wird.

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Dein Gegenüber wird die Veränderung wahrnehmen und dadurch ebenso anders, sprich sanfter, verständnisvoller oder positiver als bisher reagieren. Bleibst du deiner neuen Haltung treu, so stehen die Chancen gut, dass dein Gegenüber dich immer seltener zur Weißglut treibt.

3. Wenn du Dinge nicht ändern kannst – ein Mantra

An das folgende Mantra erinnere ich mich immer gerne, wenn ich bemerke, dass ich mit meinen Werkzeugen anstehe. Es spendet mir die notwendige Kraft und Weisheit. Ich wiederhole es dann mehrmals laut oder in Gedanken.

Gott, gib mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden. *Reinhold Niebuhr

4. Die Situation mit lösungsorientiertem Verhalten ändern

Wenn dir im Job eine Beförderung verwehrt wurde, wenn der Expartner sich unmöglich verhält, wenn du dir von deinem Partner etwas wünscht, aber er dir deinen Wunsch vehement verwehrt, wenn dich eine Person, die du nicht meiden kannst, immer wieder durch ihr Verhalten triggert, dann bist du scheinbar machtlos.

Deine Macht kannst du dir zurück holen, indem du selbst etwas änderst. Das funktioniert mit folgenden Fragen:

Frau akzeptiert Dinge, die sie nicht ändern kann
  • Wenn in diesem Lebensbereich alles zu deiner Zufriedenheit wäre, wie konkret würde das dann aussehen? Notiere die Antworten dazu, bevor du dir die nächste Frage stellst.
  • Wie würdest du dich verhalten, wenn alles zu deiner Zufriedenheit sprich, wie in deiner so eben beschriebenen Wunschsituation, wäre? Was würdest du denken? Was konkret würdest anders oder nicht mehr machen? Notiere dein Verhalten, sowie auch deine Gedanken möglichst konkret.

Und nun kommt eine vorerst oft skurril erscheinende Intervention. Versuche, dich genau so zu verhalten, wie du es in deinem ausgearbeiteten Wunschszenario beschrieben hast. (Ja, auch obwohl sich die Situation oder der Lebensbereich noch nicht deinen Wünschen entsprechend gewandelt hat.) Drücke dich besonders freundlich aus, sei engagiert, glücklich, verständnisvoll, dankbar, motiviert usw. Genauso, wie du es wärst, wenn dein Wunschszenario wahr werden würde.

Natürlich ist das vorerst schwierig, weil sich die Gegebenheiten durch dein lösungsorientiertes Verhalten nicht unmittelbar verändern. Wenn du dein neues Verhalten aber rigoros durchziehst, so verändert sich nach einiger Zeit unausweichlich auch die Situation bzw. der Lebensbereich. Du ziehst dadurch die Lösung, sprich dein Wunschszenario, regelrecht in dein Leben. Die äußeren Gegebenheiten passen sich deiner inneren Haltung an.

Dinge, die du nicht ändern kannst – Resümee

Auch bei all jenen Dingen, an denen wir auf den ersten Blick scheinbar nichts ändern können, haben wir viele Interventionsmöglichkeiten. Manchmal ist die Zauberformel für diese Situationen aber einfach Akzeptanz.

Liebe Grüße, deine Melanie

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10 Kommentare

  1. Naja, um dieses Thema zu Verstehen muss man erstmal das Grundprinzip der Kausalität verstehen, und wie diese überhaupt funktioniert… nämlich Ursache –> Wirkung –> Wellenwirkung.

    Mal ein Beispiel:
    * Ich stech mir mit 13 ein Stick and Poke Tattoo aus Neugier. (Ursache)
    * Eine permanente Veränderung der Haut ist die unmittelbare (Wirkung).
    * Und 10 jahre später wird mir aufgrund dessen möglicherweise ein Job versagt (Wellenwirkung / negativ)
    * 10 Jahre danach findet es ein potentieller Partner raus, und beendet die Beziehung weil er / sie Tätowierungen nicht mag (fortlaufende Wellenwirkung / negativ)
    * Weitere 10 Jahre später krieg ich eine hochbezahle Anstellung im Museum was sich mit der Thematik der Körperkunst beschäftigt, und die wollen mich unbedingt haben weil ich in den vergangen 30 Jahren immenses Wissen in dem Bereich gesammelt habe. (fortlaufende Wellenwirkung / positiv)

    Das ist ein einfaches Beispiel für eine Kausalkette die man selber in Gang gesetzt hat. Es kann positive oder negative Früchte tragen… das liegt nicht immer in unserer Kontrolle. Aber wenn eine Kausalkette erstmal in Bewegung ist…sprich mal selber objektive Faken geschaffen hat, dann ist es Unsinnig sich anschliessend darüber zu ärgern / oder es zu bedauern.

    Mentaltrainer Kurt T. hat übrigens genau diese Art der Kausalkette angesprochen. Also Dinge die wir selbst in die Tat umsetzen und damit eine Wellenwirkung erzeugen. Die Dame im Publikum bezieht sich auch auf eine Kausalkette nämlich das Wetter, aber das können wir wohl kaum beeinflussen wenn man nicht gerade an die HAARP Verschwörungstheorie glaubt 🙂

    Alles unterliegt den Gesetzen der Kausalität.
    Wenn man das erstmal im Kern verstanden hat, öffnet sich vor dem geistigen Auge eine völlig neue Welt.

    • Vielen Dank für dein aufschlussreiches Statement zu diesem Beitrag.
      Lieben Gruß Melanie

    • Oha da hat mich CuriousOne75 aber gerade mächtig getriggert.
      Auch wenn das Thema HAARP hier keine Rolle spielen sollte (ich denke Melanie möchte das nicht), schreibe ich etwas dazu:
      Ersteinmal zum Wort „Verschwörungstheorie“ – Eine Verschwörung ist eine Absprache im Geheimen. Wer glaubt geheime Absprachen sind Theorie, ist vollkommen naiv.
      Das Wort Verschwörungstheorie ist einfach falsch und völlig sinnfrei.
      Das HAARP Anlagen auf der ganzen Welt existieren ist Fakt. Deren Aktivitäten sind auf der ganzen Welt zu sehen, zu hören und zu spüren. Eine dieser Anlagen steht nur ca. 50km von meiner Stadt entfernt und seit über 10 Jahren kann ich deren Aktivität am Himmel sehen (Thema Wettermanipulation – heißer Sommer – Strandwetter – Tourismus!! Oder andersrum kein Winter usw..), außerdem sind hier auch regelmäßig, in Intervallen, die krassesten Geräusche Nachts zu hören. Diese haben niemals eine natürliche Ursache. Heftiges Pulsieren (der Erde?) wird in allen Teilen der Welt wahrgenommen. Es gibt genug Beweise wenn man sie denn sehen möchte.

      Danke Melanie für die wertvollen Gedanken im obigen Beitrag.
      Hinzufügen möchte ich, daß die Menschen die uns immer wieder auf die Palme bringen eine wertvolle Funktion haben. Robert Betz nennt sie „die Arschengel-Funktion“.
      Hier testet uns das Leben immer wieder aufs Neue, indem sie uns diese Arschengel schickt. Wir könne so sehen wo wir stehen und wie hoch unser Bewußtseinsgrad ist.
      Eigentlich sollten wir diesen Leuten danken (auch wenns natürlich erstmal schwer fällt).
      Sie lösen in uns alte, nicht geheilte Themen aus, damit wir sie uns endlich anschauen und heilen, sprich transformieren.

      Schöne Zeiten wünscht,
      M.A.

    • Ich glaube du schätzt mich völlig falsch ein.

      Alternative Theorien (oder Verschwörungstheorien) faszinieren mich durchaus.
      Wenn man nicht fähig ist sein Weltbild (auch im tiefsten Kern) in Frage zu stellen und im Anschluss logisch über die Informationen zu reflektieren… welchen Sinn hat diese ganze Existenz dann?

      Das Problem ist der Moment an dem man Infomationen als „absolut Wahr“ annimmt, weil das der Moment ist wo man aufhört weiter zu suchen… und zwar auch nach logischen Wiedersprüchen.

      Die Wetterveränderung können z.B. auch durch den Klimawandel begünstigt sein.
      Jeremy Rifkin hat diesbezüglich ein Extrem spannenden Vortrag bei Vox gehalten (unbedingt schauen) –> https://www.youtube.com/watch?v=QX3M8Ka9vUA

  2. Liebe Melanie,
    tausend Dank für diesen, wieder einmal wunderbaren Beitrag, mit dem ich gerade jetzt sehr viel anfangen kann, weil ich mich (mal wieder) in einer solchen Situation befinde. Ich habe mir schon zig mal im Sinne Deines Mantras verinnerlicht, dass ich gelassen bleiben möchte und trotzdem ist da eine Kraft in mir, die mich innerlich „kochen“ lässt, was mir wiederum sagt, dass ich noch ganz schön viel an mir arbeiten musst. Herzensgrüße Birgit

    • Liebe Birgit!
      Das kann ich nur all zu gut nachvollziehen. Genau aus einer solchen Situation heraus ist mein Beitrag ursprünglich entstanden. Mittlerweile klappt es nicht nur mit der Akzeptanz, sondern die Lage hat sich auch gebessert. In diesem Sinne wünsche ich dir ebenso positive Veränderungen.
      lg Melanie

  3. Liebe Melanie,
    ich kann den Ausführungen nur sehr begrenzt zustimmen. In meinem Leben habe ich alle Situationen egal ob beruflich oder privat angepackt, wenn sie mich belastet haben.
    Wenn sich die Zukunft nicht zuverlässig vorhersagen ließ, habe ich jederzeit positiv gedacht oder das beste draus gemacht.
    In 2018 starb mein Mann ohne Vorwarnung. Diesem Baum auf der Straße meines Lebens kamn ich mir nicht schön denken. Ich muss eine ganz andere Route nehmen anstatt nur einen Umweg zu fahren. Diese kann ich nicht beeinflussen egal ob ich lächle oder peng.
    Ich soll das machen, was ich in einer perfekten Welt getan hätte? Dann wären wir mit dem Oldtimer unterwegs. Ich könnte allein fahren, denkst du? Der Wagen ist demontiert und seit 2 Jahren findet sich niemand auch keine Werkstatt dafür. Wie soll sich durch Akzeptanz und “voleben der Träume“ daran etwas ändern?
    Lächle und das Leben lächelt zurück. Das war einer meiner Lebenssätze. Alles Quatsch.
    Das Leben läuft wie es will und lässt sich nicht beeinflussen. Es müßte heißen: Lebe mit der Scheisse oder srirb. Denn ändern kannst du nichts.
    VG
    Susi Nichtsorglos

    • Liebe Susi!
      ich denke nicht, dass sich mein Artikel auf jeden Lebenslage umlegen lässt. Ich kann mir nicht anmaßen zu verstehen, welchen Schmerz das Erlebte für dich bedeutet. Schmerz parse allerdings – und das wichtigste im Leben verloren zu haben – so etwas habe ich bereits erleben müssen. Und ja, wenn nichts mehr ist wie es war, es keine Hoffnung am Horizont gibt, dann ist Positivdenken keine Lösung. Manchmal geht es einzig und alleine darum den Tag zu überstehen und zu hoffen, dass der Schmerz morgen etwas geringer ist. Zumindest das wünsche ich dir. Dass der Schmerz nachlässt, die Erinnerung bleibt und irgendwann ein kleiner Stern am Himmel auftaucht, der dir wieder einen Funken Freude schenkt. Von Herzen Melanie

  4. Ich habe heute ähnliches von meinem Psychiater gehört. Trennen sie sich von ihrem Mann oder leben sie damit was sie an ihm stört. …. Schön reden kann ich es nicht. Den Mut und die Energie zum Trennen habe ich nicht… . Es hört sich alles immer so plausibel und einfach an. ….

    • Liebe Ulrike!
      Ja, natürlich ist es leichter gesagt oder geschrieben als getan. Wir brauchen Geduld mit uns selbst und eine Anreihung an Erkenntnissen. Wichtig dafür ist es, sich bewusst mit dem Themen auseinanderzusetzen. Und zwar immer wieder. Auch, wenn es schwer ist.
      Herzlichst, deine Melanie

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