Ich bin es nicht wert – ein weit verbreitetes Glaubensmuster
Jahrelang schlummerte der Glaubenssatz – ich bin es nicht wert – unbemerkt in mir. Er tarnte sich derart gut, dass ich ihn erst bei genauem Hinsehen- und fühlen entdeckte. Ähnlich war das auch bei meiner Mentaltraining Klientin Sandra.
Als sie neulich zu mir kam, fragte ich sie, wie ihr Wellness-Wochenende mit ihren beiden Freundinnen verlaufen war. „Ehrlich gesagt nicht so toll,“ antwortete sie mit zerknirschter Miene. „Zuerst gab es im Hotelzimmer nur zwei Betten. Also musste eine von uns Dreien auf der Couch schlafen. Natürlich habe ich mich angeboten. Nach der zweiten Nacht hatte ich richtig üble Kreuzschmerzen. Außerdem hatte ich mir erhofft, ich könnte mit meinen Freundinnen über meine Partnerschaft und das ein oder andere Problem, das wir aktuell haben, reden. Aber die beiden hatten selbst soviel zu erzählen, dass für meine unwichtigen Themen kein Platz mehr blieb. Schlussendlich hat mich mein Mann als ich wieder nachhause kam mit einem Strauß Rosen überrascht. Ich habe ihn dann ermahnt, dass er nicht so viel Geld für mich ausgeben solle. Das Resultat war ein riesiger Streit.“
Was das Glaubensmuster – ich bin es nicht wert – mit Sandras Erzählung zu tun hat
Sandra stellte sich das komplette Wochenende hinten an. Außerdem reagierte sie äußerst abweisend als ihr Mann sie mit Rosen überraschte. Beides kam durch einen dominanten Glaubenssatz, den sie in sich trägt, zustande. Wer ständig denkt, ich bin es nicht wert, behandelt seine Mitmenschen immer bevorzugt und kann Lob, Komplimente oder Geschenke, die darauf hinweisen, dass er wertvoll ist, nur schwer annehmen, weil er sich selbst nicht so empfindet. Das sind nur ein paar Auswirkungen dieses Glaubenssatzes.
Wenn wir glauben „ich bin es nicht wert“, dann,…
Hier findest du alle Auswirkungen, die dir dabei helfen, herauszufinden, ob das weit verbreitete Muster auch unbemerkt an dir nagt.
1. …stellen wir uns selbst immer hinten an
Wir nehmen alle anderen wichtiger und vergessen dabei häufig auf uns selbst. Das Resultat ist Stress, Anspannung und jede Menge unerfüllte Bedürfnisse, die auf Dauer unglücklich stimmen.
2. …sieht man das auch an unserer Körperhaltung, Mimik und Gestik
Einen besonders schlechten und einen besonders guten Selbstwert erkennt man tatsächlich auch optisch. Die Folge sind, man wir häufiger ignoriert, belächelt, unterbrochen oder sogar gemieden.
3. …wirkt sich das auch auf die Partnerschaft negativ aus
Oftmals schlummert der Glaubenssatz „ich bin es nicht wert geliebt zu werden,“ tief in uns. Viele sind sich dessen nicht bewusst. So kann es geschehen, dass man unbewusst immer wieder Dinge tut, die dazu führen, dass sich der Glaubenssatz bewahrheitet. Sprich man sabotiert sich selbst. Besonders verbreitet ist dieses Muster in Sachen Liebe.
4. … beeinflusst das auch unser Erfolgsbewusstsein
Der Glaubenssatz „ich bin es nicht wert,“ beeinflusst auch unsere eigene Meinung im Hinblick auf unsere Fähigkeiten und Leistungen. Die Überzeugung, nicht besonders talentiert oder erfolgreich zu sein, baut sich dadurch auf.
5. …tun wir uns schwer damit Wert in Form von Geld einzufordern
Wir schaffen es nicht für unsere Leistungen angemessen Geld zu verlangen oder aber eine höheres Gehalt einzufordern. Der Glaube daran, dass wir nicht wertvoll sind, bezieht sich dann auch auf unsere Taten. Dadurch beeinflusst er unser Money-Mindset langfristig negativ.
Erste Hilfe: Wenn der Satz – ich bin es nicht wert – zur Überzeugung wurde
Der erste und wichtigste Schritt ist das Erkennen. Anschließend hilft achtsame Selbstbeobachtung um herauszufinden, welche Verhaltensmuster die Überzeugung bestätigen. Und schlussendlich müssen wir uns dazu entscheiden unsere Gedanken und Handlungen bewusst zu verändern.
Um die Überzeugung schneller und vor allem nachhaltig aufzulösen, habe ich außerdem noch ein paar weitere Anregungen aus dem Mentaltraining mitgebracht:
1. Entscheide selbst, woran du glauben willst
Das Glaubensmuster, nicht wertvoll genug zu sein, stammt meist aus unserer Kindheit. Damals hat uns jemand durch seine Taten und Worte, meist nicht absichtlich, eingeprägt, dass wir nicht wertvoll sind. Im Verlauf unseres Lebens hat sich dieser Glaube manifestiert. Niemals haben wir uns gefragt, ob der Mensch sich damals geirrt oder einfach nach seinem eigenen falschen Glauben gehandelt hat. Deshalb ist es Zeit dies jetzt zu tun. Zweifle an deinem bisherigen Glauben und suche stattdessen Beispiele in deinem Leben, die zeigen, dass du wertvoll bist. Zum Beispiel:
- Ein erfolgreiches Projekt
- Der Blick in die Augen deiner Kinder oder deines Partner
- Etwas Tolles, was du erschaffen hast (eine Bastelarbeit, dein Garten oder deine Wohnung)
- Dinge durch die du das Leben deiner Mitmenschen positiv beeinflusst hast.
Notiere alles was dir einfällt und erweitere diese Liste von Zeit zu Zeit.
2. Menschen für die du wertvoll bist!
- Überlege dir, ob es einen oder sogar mehrere Menschen gibt, für die du mehr wert bist als alles Geld der Welt. Menschen, die wenn es um Leben und Tod ginge alles, sogar ihr letztes Hemd, für dich geben würden.
- Speichere diese/diesen Menschen gedanklich ab.
- Schließe anschließend deine Augen und stell es dir bildlich vor. Du bist für diese/n Menschen mehr wert als alles Geld der Welt. Das sind ganze LKW’s vielleicht sogar Frachtschiffe voller Geld. Du bist für einen oder mehrere Menschen einfach unbezahlbar.
3. Positive Glaubenssätze
Überschreibe deinen negativen Glaubenssatz indem du dir einen bejahenden Satz immer wieder laut oder im Gedanken vorsagst. So prägt er sich in dein Unterbewusstsein ein. Machst du das mindestens 21 oder noch besser 28 Tage lang, so wird der Satz zu deiner neuen Überzeugung, wodurch sich der negative Satz – ich bin es nicht wert – mit der Zeit auflöst. Idealerweise nutzt du für diese Übung die Zeit kurz vor dem Einschlafen und kurz nach dem Aufwachen. Zu diesen Zeiten, hast du den besten Kontakt zu deinem unterbewussten Speicherplatz. Hier noch ein paar positive Glaubenssätze zur Anregung:
- Ich bin ein Geschenk für diese Welt.
- Ich werde genauso wie ich bin geliebt und geachtet.
- Ich entscheide mich für die Fülle weil ich sie verdient habe.
4. Tiefenwirksame 10-Minuten-Mentitation: Du bist genug
Zur Meditation: Du bist genug
Herzliche Grüße, deine Melanie