11 Dinge, die ich gerne schon als Kind gewusst hätte
Die meisten von uns sind nicht mit modernen und bestärkenden Erziehungsmethoden aufgewachsen, sondern in einem Umfeld, das dazu diente, uns klein zu halten, immer brav zu sein und die eigene Persönlichkeit zurückzunehmen. So war das damals „richtig“, dachte man – und es war daher meist keine böse Absicht unserer Eltern oder anderer Erziehungsberechtigter.
Trotzdem hat unsere Kindheit auch heute noch massive Auswirkungen auf uns, vor allem dann, wenn wir nie begonnen haben, die kindlichen Prägungen und Glaubenssätze, nach denen wir heute noch handeln, zu erneuern.
Deshalb erzähle ich dir heute von den Dingen, die ich am liebsten schon als Kind erlernt hätte, um später ein freier und glücklicher Mensch mit gesunden Beziehungsmustern zu sein. Aber das soll kein „Ach, wäre es doch anders gewesen“ sein – sondern vielmehr eine Aufforderung, genau diese Dinge heute zu lernen. Denn es ist niemals zu spät.
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Mehr Informationen1. Über Gefühle sprechen
Viele von uns haben in der Kindheit gelernt, dass man über Gefühle nicht spricht. Das führt nicht selten dazu, dass man glaubt, zu viel Gefühl sei falsch. Daraus entstehen Menschen, die nicht nur ihre Wut nicht zeigen können, sondern oft auch Liebe. Das lässt zum einen innerlich einen massiven Druck entstehen, der sich oft in Symptomen wie Depression, Krankheit, körperlichem Schmerz etc. zeigt, und zum anderen beeinflusst die Fähigkeit, Liebe nicht zeigen zu können, unsere Beziehungen natürlich massiv negativ.
Wer nicht über Gefühle sprechen kann, wird sich außerdem bis zu einem gewissen Grad immer missverstanden fühlen. Des Weiteren wollen wir auch nicht, dass andere über Gefühle sprechen, weil wir uns damit einfach überfordert fühlen.
Aber auch das kann man lernen – in jedem Alter. Der erste Schritt: Gefühle wahrnehmen, öfter innehalten, das Gefühl, das da ist, benennen und abends ab und an aufschreiben, was du im Verlauf des Tages für Gefühle hattest.
2. Dass mein Bauchgefühl richtig und wichtig ist
„Das mag ich nicht“ oder „Das fühlt sich für mich nicht gut an“ – noch vor ein paar Jahrzehnten war es ein Unding, dass ein Kind diese Worte aussprach. Als Kinder haben die meisten von uns gelernt, zu folgen und nicht auf ihr eigenes Gefühl zu hören.
Kein Wunder also, dass viele von uns dadurch verlernt haben, auf ihr Bauchgefühl zu hören, und stattdessen der Meinung anderer vertrauen. Aber dein Bauchgefühl war niemals weg. Du hast nur seine Sprache ein bisschen verlernt.
Ein einfacher Tipp: Bei der nächsten Entscheidung frag dich nicht – was ist besser oder was ist richtig? Sondern: Stell dir beide Optionen bildlich vor deinem inneren Auge vor und frag dich: Was fühlt sich besser/stimmiger für mich an? Mit welcher Entscheidung fühle ich mich leichter?
3. Dass ich nicht hier bin, um die Erwartungen anderer zu erfüllen
Gerade sensible Kinder spüren sehr schnell, was das Umfeld braucht, damit das Familiensystem besser funktioniert. Und so trainieren sie sich an, die Wünsche und Erwartungen anderer zu erfüllen. So lange, bis sie glauben, dass genau das ihre Aufgabe ist.
Es ist dann oft ein längerer Weg, um hinter all den Erwartungen die eigenen Bedürfnisse wiederzufinden – und dann auch noch „Nein“ zu den Erwartungen anderer zu sagen, weil die Prägung „Ich muss andere glücklich machen“ so tief verankert ist.
Eine kleine Hilfestellung kann diese Affirmation sein: Wenn ich mich selbst glücklich mache, mache ich auch diejenigen glücklich, die mich lieben.
4. Mich selbst zu loben
„Eigenlob stinkt“ – „Hochmut kommt vor dem Fall“ – „Bescheidenheit ist eine Tugend.“ Mit diesen Sprichwörtern sind viele aufgewachsen, und es hat dazu geführt, dass wir uns selbst gerne in den Schatten stellen. Sich selbst zu loben erscheint verboten und überheblich. Aber warum eigentlich? Es gibt absolut keinen rationalen Grund dafür – denk einmal drüber nach. Du tust niemandem damit weh.
Im Gegenteil, du tust dir selbst damit etwas Gutes. Dein Dopaminzentrum freut sich, und wenn du es öfter tust, steigt sogar dein Selbstwert. In Beziehungen brauchst du durch Eigenlob weniger Bestätigung von anderen, weil du dir die Anerkennung zu gewissen Teilen einfach selbst schenkst.

5. Dass die Meinung meiner Eltern nur eine Meinung und nicht die Wahrheit ist
Unser Unterbewusstsein ist in der Kindheit wie ein Schwamm, der über die ersten sieben Lebensjahre alles aufsaugt. Alles, was uns gezeigt, mit uns getan oder zu uns gesagt wird – vor allem durch die Eltern – halten wir automatisch für die Wahrheit. Das heißt: Ihre Weltansicht wird zu unserer Wahrheit.
Auch später im Erwachsenenalter halten wir uns oft unbewusst genau daran. Wir denken immer noch, ihre Meinung – ihre Einstellung – sei die Wahrheit. Es ist also wesentlich, dass wir uns bewusst machen, dass das nicht stimmt, und unsere eigenen Wahrheiten finden.
Kleine Reflexionsübung: In welchen Bereichen denkst du immer noch wie deine Eltern? Wo lebst du genau das Leben, das auch sie lebten? Was erlaubst du dir nicht, was sich schon deine Eltern nicht erlaubt haben?
6. Mich selbst zu lieben
Ähnlich wie beim Eigenlob war Selbstliebe in unserer Kindheit meist verpönt. „Sei doch nicht so selbstverliebt“, haben wir vielleicht zu hören bekommen, wenn wir aus kindlicher Freude heraus gesagt haben: „Ich bin supertoll.“ So lange, bis wir irgendwann nicht mehr daran geglaubt haben, dass wir toll, liebenswert und gut genug sind.
Die natürliche Folge: Wir mögen und schätzen uns selbst weniger. Das Problem: Wir sind die einzige Person, mit der wir vom ersten bis zum letzten Tag zusammen sind. Wir haben eine lebenslange Beziehung mit uns. Eine Beziehung mit einem Menschen zu haben, den wir nicht besonders mögen, ist alles andere als gesund – und macht außerdem unglücklich.
Ziel: Unser Ziel sollte es also sein, uns selbst die wunderbarste Freundin zu werden, die wir uns vorstellen können.
7. Dass Fehler nichts Schlimmes sind
Fehler wurden bei den meisten von uns in der Kindheit hart bestraft. Jeder Fehler ergab eine schlechtere Note, Hausarrest oder Verachtung. Es ist also nur natürlich, dass wir unbewusst noch immer denken, dass uns ein Fehler abwertet. Aber wusstest du, dass die erfolgreichen Menschen diejenigen sind, die die meisten Fehler machen? Denn jeder einzelne Fehler bringt uns in unserer Entwicklung weiter.
Hilfreiche Affirmation: Jeder Fehler ist ein Beweis dafür, dass ich mich etwas getraut habe.
8. Dass ich nicht für die Gefühle anderer zuständig bin
Jeder Mensch wünscht sich ein harmonisches Umfeld – vor allem Kinder. Wenn Kinder besonders sensibel sind, führt das schnell dazu, dass sie sich für die Gefühle anderer verantwortlich fühlen. Diese Verantwortung nehmen sie dann auch ins Erwachsenenleben mit.
Sie denken dann z. B., sie müssten die schlechte Laune anderer ausgleichen, anstatt klare Grenzen zu ziehen. Das ist ein permanenter Hochseilakt, strengt an und lässt uns unsere eigenen Gefühle und Bedürfnisse immer wieder vergessen.
Kleine Übung: Sag dir regelmäßig, wenn du bemerkst, dass du dich für das Gemüt eines anderen zuständig fühlst: Das sind deine Gefühle, nicht meine. Ich bin gerne für dich da, bleibe aber trotzdem bei mir.
9. Dass mein Wert unabhängig von meiner Leistung ist
Vielleicht warst du auch eines dieser Kinder, das sich die fehlende Liebe mit Leistung geholt hat. Das nur dann wirklich gesehen wurde, wenn es gute Noten hatte, etwas Besonderes leistete oder zuhause Erwachsenenaufgaben übernahm.
Dann hast du heute wahrscheinlich das Problem, dass du noch immer unbewusst denkst: Nur wenn ich etwas leiste, bin ich wertvoll. Das schmerzt auf der einen Seite, weil du als Mensch so viel mehr bist als dein Tun, und auf der anderen Seite führt es dazu, dass du dich oft übernimmst, zu wenig Pausen machst, deine eigenen Erfolge gar nicht mehr richtig siehst und immer weiterhechelst.
Reframing: Liebst du irgendeinen Menschen auf dieser Welt nur, weil er etwas Bestimmtes leistet? Vermutlich nicht! Also sei versichert: Auch du wirst wegen deines Wesens – und nicht deiner Leistung – geliebt.
10. Dass eine Entschuldigung ein Zeichen von Stärke ist
Weil die Fehlerkultur in vielen Familien früher miserabel war, galt auch die Entschuldigung – die ja nichts anderes als ein Eingeständnis eines Fehlers ist – als Schwäche. Und so haben die meisten von uns gelernt: Jemand, der sich entschuldigt, ist nicht nur schuld, sondern auch ein Weichei.
Aber ganz ehrlich – wir alle machen Fehler. Und es zeugt von wahrem Charakter und Stärke, wenn man sich diese eingesteht und das auch noch nach außen trägt. Entschuldigungen können außerdem Beziehungen heilen, sofern sie wahr und tief gemeint sind.

11. Mich selbst zu behaupten, Nein zu sagen
„Du hast hier nichts zu melden“ oder „Solange du deine Füße unter meinen Tisch stellst, machst du, was ich sage.“ Das sind Sprüche, die in unserer Kindheit oft ausgesprochen oder einfach durch die Atmosphäre vermittelt wurden. So haben wir gelernt: Wir haben keine Stimme. Wir müssen folgen. Wir dürfen uns nicht behaupten oder gar Nein sagen.
Die Folge: Wir behaupten uns auch heute nicht, wenn uns jemand runtermacht. Wir sagen auch heute nicht Nein, wenn uns jemand widerspricht.
Erste Schritte: Lerne deine eigenen Grenzen kennen, damit du klar erkennst, wo in der Zukunft statt einem Ja ein Nein ausgesprochen werden sollte. Denn genau das ist oft das Problem – wir kennen unsere eigenen Grenzen nicht!
Tipp: Blogbeitrag „Grenzen setzen lernen”
Abschluss & Überleitung
Diese 11 Dinge haben das Potenzial, dein Leben tiefgreifend zu verändern – wenn du bereit bist, sie jetzt zu lernen. Denn es ist nie zu spät, dich selbst neu zu entdecken, dich zu heilen und aus alten Mustern auszubrechen.
Wenn du diesen Weg nicht allein gehen möchtest, begleite ich dich gerne dabei.
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Herzlich, deine Melanie





