Wenn Kindheitswunden deine Beziehungen sabotieren

Unsere Kindheit ist nicht einfach nur Vergangenheit, nein – sie ist die Grundlage dafür, was wir heute denken, wer wir glauben, dass wir sind, wie wir uns in bestimmten Situationen fühlen, welche Menschen wir in unser Leben wählen und wie wir uns in Beziehungen verhalten. Und um letzteres – nämlich die Auswirkungen deiner Kindheitswunden auf dein Beziehungsleben soll es heute gehen. Denn Beziehungen sind fast immer der Spiegel unserer noch nicht verheilten Wunden, die in der Regel zu sabotierenden und schmerzhaften Verhaltensmustern führen.

Deine Beziehungen sind der Spiegel deiner Wunden.

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Warum sollte dich das interessieren?

Aber vielleicht hast du gar kein großes Interesse daran, deine alten Wunden wieder aufzureißen. Das verstehe ich durchaus. Deshalb möchte ich dir Folgendes erklären: Es geht nicht darum, im alten Schmerz herumzurühren, sondern darum, dass du endlich glückliche und erfüllte Beziehungen führen kannst. Fast alle Wunden aus unserer Kindheit sind im Zwischenmenschlichen entstanden. Das heißt, wir wurden verletzt, indem man uns beispielsweise übermäßig kritisierte, klein machte, ignorierte oder ablehnte.

Das wiederum tat so sehr weh, dass wir als Kind einen Umgang damit finden mussten. Und zack, haben wir uns sogenannte Schutzstrategien – das sind Verhaltensweisen, die uns damals geholfen haben, den Schmerz zu minimieren, zugelegt. Wenn man uns z.B. immer gesagt hat, wir wären anstrengend und sollen doch mal ruhig sein, dann haben wir begonnen, uns immer von der besten Seite zu zeigen, zu allem Ja zu sagen und es allen recht zu machen.

Genau das tust du dann vielleicht auch noch heute in Beziehungen. Du machst es deinen Liebsten immer recht, bis du irgendwann erschöpft und wütend bist, weil du nicht halb so viel von der anderen Seite zurückbekommst. „Immer werde ich ausgenutzt,“ oder „Immer liebe ich mehr als der andere,“ sagst du dann und bist vollends unzufrieden mit deiner Beziehungsdynamik.

Kindheitswunden und Beziehung – die häufigsten Dynamiken

Kindheitswunden oder auch Kindheitstraumata führen also in der Regel zu Verhaltensweisen in unseren erwachsenen Beziehungen, die diese sabotieren und vor allem dafür sorgen, dass die Verbindung für dich nicht erfüllt oder gar schmerzhaft ist. Lass uns nun die häufigsten dieser Dynamiken genauer ansehen. Mit dem Ziel, dass du dich vielleicht im ein oder anderen selbst erkennst. Denn Selbsterkenntnis ist der erste Schritt raus aus dem Schmerzteufelskreis.

1. Sehnsucht nach Liebe aber gleichzeitig Angst davor

Diese Dynamik entsteht häufig, wenn Nähe in der Kindheit nicht sicher war. Vielleicht war ein Elternteil emotional unberechenbar – mal liebevoll, mal abweisend – oder Liebe war an Bedingungen geknüpft („Wenn du brav bist, hab ich dich lieb“). Dadurch verinnerlicht das Kind: Nähe kann gefährlich sein.

Im Erwachsenenleben zeigt sich das so: Du wünschst dir tiefe Verbindung, willst gesehen und geliebt werden – aber sobald jemand dir tatsächlich näherkommt, gehst du auf Distanz. Vielleicht meldest du dich plötzlich nicht mehr, zweifelst an der Beziehung oder fühlst dich innerlich unruhig. Diese Ambivalenz – der Wunsch nach Nähe und gleichzeitig die Angst davor – ist ein innerer Konflikt, der dich immer wieder in unerfüllte Beziehungen führt.

Beispiel: Du lernst jemanden kennen, es wird schnell intensiv – dann ziehst du dich zurück, ohne genau zu wissen warum. Gleichzeitig leidest du darunter, dass die Nähe fehlt.

2. Die Hidden Agenda – Liebe gegen Leistung

„Hidden Agenda“ bedeutet übersetzt so viel wie versteckte Absicht oder geheimes Motiv. Damit ist gemeint: Du tust etwas scheinbar uneigennützig, erwartest aber insgeheim etwas zurück – meist ohne dir das selbst vollständig bewusst zu machen.

Diese Agenda entsteht oft in der Kindheit, wenn du früh gelernt hast: Ich bekomme Zuwendung oder Sicherheit nur, wenn ich bestimmte Dinge tue – brav bin, helfe, keine Probleme mache, andere glücklich mache. Das Kind entwickelt daraus ein Muster: Wenn ich gebe, bekomme ich Liebe.

Im Erwachsenenalter kann dieses Muster zu verdeckten „Tauschgeschäften“ in Beziehungen führen. Du gibst viel – emotionale Nähe, Unterstützung, Fürsorge, Aufmerksamkeit – und hoffst (oft unbewusst), dass du dadurch Liebe, Anerkennung oder Verbindlichkeit erhältst.

Das Problem? Die andere Person weiß nichts von dieser stillen Erwartung. Sie fühlt sich vielleicht sogar bedrängt oder manipuliert – und du fühlst dich enttäuscht, ungeliebt oder ausgenutzt, wenn deine Hoffnung nicht erfüllt wird.

Typisch für eine Hidden Agenda ist:

  • Du gibst viel – aber es fühlt sich später leer oder bitter an.
  • Du erwartest für dein „Geben“ unbewusst emotionale Rückzahlung.
  • Du fühlst dich schnell gekränkt, wenn dein Einsatz nicht „belohnt“ wird.
  • Du glaubst: Ich muss leisten, um geliebt zu werden

Beispiel: Du organisierst eine Überraschung für deinen Partner, innerlich wünschst du dir aber, dass er dadurch erkennt, wie wertvoll du bist, dich vielleicht sogar fester bindet oder seine Liebe stärker zeigt. Wenn das nicht geschieht, wirst du enttäuscht oder wütend.

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3. Die Verlassenheitswunde

Diese Wunde entsteht, wenn wichtige Bezugspersonen emotional oder physisch nicht verfügbar waren – z. B. durch Trennung, Krankheit, Tod, psychische Abwesenheit oder instabile Bindung. Das Kind entwickelt dann eine tiefe Angst: Ich werde verlassen.

Diese Angst ist später oft unterschwellig immer da. Selbst kleine Konflikte können in dir Panik auslösen. Du klammerst dich an Beziehungen, interpretierst Schweigen oder Rückzug des anderen sofort als Anzeichen für das Ende – selbst wenn objektiv nichts Dramatisches passiert.

Beispiel: Dein Partner schreibt nicht sofort zurück – du gerätst innerlich in Alarmbereitschaft, malst dir aus, dass er dich nicht mehr liebt oder gehen wird. Du versuchst vielleicht, sofort Nähe herzustellen, entschuldigst dich übertrieben oder wirst kontrollierend.

4. Emotionale Abhängigkeit – sich selbst verlassen, um beim anderen zu bleiben

Diese Dynamik entsteht, wenn das Kind in der Familie lernen musste: Ich bin nur sicher, wenn ich mich nach anderen richte. Oft geschieht das in instabilen, chaotischen oder emotional überfordernden Familiensystemen. Das Kind blendet die eigenen Bedürfnisse aus, um die Beziehung zur Bindungsperson nicht zu gefährden.

Später zeigt sich das als emotionales Über-Anpassen: Du brauchst die Nähe des anderen so sehr, dass du dich selbst aufgibst. Du weißt oft gar nicht mehr, was du eigentlich willst oder fühlst – Hauptsache, du wirst nicht verlassen.

Beispiel: Dein Partner behandelt dich respektlos – aber du rechtfertigst sein Verhalten, nimmst Schuld auf dich und versuchst, dich noch mehr anzustrengen, nur um ihn nicht zu verlieren.

5. Rettung durch Unterwerfung – die „Fawn Response“

Neben den klassischen Reaktionen auf Stress wie Kampf, Flucht und Erstarrung gibt es eine vierte: Fawn – also „Beschwichtigen“. Diese Überlebensstrategie entwickeln Kinder, wenn sie in einem Umfeld aufwachsen, in dem sie sich durch ihre Bezugspersonen stark gefährdet gefühlt haben.

Ein Beispiel aus der Kindheit: Stell dir vor, ein Kind wächst mit einem Vater auf, der schnell wütend, laut und ungerecht ist und manchmal sogar zuschlägt. Es spürt: Wenn ich widerspreche oder mich wehre, wird die Situation noch schlimmer – ich verliere vielleicht sogar seine Zuneigung oder werde beschimpft. Also beginnt das Kind zu beschwichtigen, zu lächeln, zu schmeicheln – sogar dann, wenn es ungerecht behandelt wird.

Diese Schutzstrategie rettet die Bindung – aber sie kostet das Kind seine Selbstachtung. Im Erwachsenenleben zeigt sich das Muster so: Du unterwirfst dich anderen immer wieder in Beziehungen. Auch wenn du ungerecht behandelt wirst oder jemand seine schlechte Laune an dir auslässt, setzt du keine Grenzen, sondern versuchst zu beschwichtigen.

Beispiel: Dein Partner kritisiert dich ständig oder verhält sich respektlos. Statt dich abzugrenzen oder für dich einzustehen, beginnst du, dich noch mehr anzustrengen. Du entschuldigst dich, rechtfertigst dich, versuchst liebevoller, verständnisvoller, „leichter“ zu sein.

Abschließend kann man sagen: Schmerzhafte Kindheitserfahrungen werden zu Verhaltensmustern, und diese dirigieren wiederum die Dynamik in deinen Beziehungen. Wenn du dich in einem der obigen Muster wiedererkannt hast, fragst du dich jetzt bestimmt: Und – wie komme ich hier raus?
Dazu habe ich ein 5-Schritte-Rezept für dich:

  1. Erkenne dein Muster und verstehe, warum du handelst, wie du handelst. Sag nicht: „Ach, bin ich blöd“, sondern: „Okay, ich verstehe mich und habe liebevolles Verständnis für mich und mein Verhalten.“
  2. Versuche herauszufinden, warum du handelst, wie du handelst. Welche Kindheitserfahrungen könnten dich geprägt haben? Benenne sie.
  3. Sag dir selbst ruhig laut: Ich bin nicht mehr dieses Kind. Ich bin erwachsen, kann für mich selbst sorgen und einstehen. Mein Leben hängt nicht mehr davon ab, mich weiterhin so zu verhalten.
  4. Löse den Glaubenssatz, der hinter deinem Verhalten steht, ein für alle Mal in der Tiefe auf.
  5. Etabliere neue Verhaltensmuster, auch wenn das anfangs schwer ist und Mut kostet. Du kannst das. Du bist Herr deiner Sinne.
  6. Hab Geduld.

Und falls du bei diesem – wie ich ehrlich zugeben muss – nicht einfachen Prozess Unterstützung und vor allem glasklare Werkzeuge brauchst, dann reiche ich dir gerne meine Hand. Mein einzigartiger „Befreie dein inneres Kind“-Kurs unterstützt dich dabei, sabotierende und schmerzhafte Prägungen endlich hinter dir zu lassen. Nicht nur für Freiheit und echte Liebe in Beziehungen, sondern vor allem für dich selbst – für dein Wertgefühl, für dein inneres Strahlen.

Den „Befreie dein inneres Kind“-Kurs gibt es in der Variante nur für dich oder innerer Kind Mentor. Hier findest du alle Informationen dazu. Lass dich gerne unverbindlich vormerken und sichere dir so 100 EUR Rabatt.

Herzlich, deine Melanie

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