Wie ich es geschafft habe, Dinge nicht mehr persönlich zu nehmen

Würdest du irgendetwas davon persönlich nehmen?

  • Eine Freundin antwortet seit Tagen nicht auf deine WhatsApp-Nachricht.
  • Du bekommst eine Absage auf die Bewerbung für deinen Traumjob.
  • Jemand beschimpft dich und stellt deine Inhalte auf Social Media als lächerlich dar.
  • Dein Partner zeigt bei einer Sache nicht die Anteilnahme, die du dir gewünscht hast.
  • Deine beste Freundin vergisst deinen Geburtstag.
  • Dein Partner verlässt oder betrügt dich.
  • Du wirst übergangen und jemand anderes bekommt die lange ersehnte Beförderung.

Diesen Beitrag gibt es auch als Podcast auf Spotify, iTunes oder direkt hier:

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Podigee. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Ich für meinen Teil habe all diese Dinge früher persönlich genommen. Aus dem ganz einfachen Grund, dass sie persönlich sind. Das Problem dabei: Unser ganzes Leben ist persönlich. Genau genommen lauert an jeder Ecke die Gefahr, gekränkt zu werden.

Der Nachbar, der heute nur halb so freundlich grüßt wie gestern, könnte ein Indiz dafür sein, dass er mich jetzt weniger mag. Die Kollegen, die mich schon lange nicht mehr gelobt haben, könnten ein Anzeichen dafür sein, dass ich nicht mehr gut genug bin. Der Partner, der heute Abend gegähnt hat, als ich ihm von meinem Problem in der Arbeit erzählt habe, könnte ein Warnsignal dafür sein, dass ich ihm längst nicht mehr wichtig bin.

Kurzum: Wenn wir wollen, können wir den ganzen lieben Tag über alles persönlich nehmen und uns abgelehnt fühlen. Aber wie du, wenn du betroffen bist, wahrscheinlich weißt, ist das verdammt anstrengend und schmerzhaft.

Warum nehme ich immer alles so persönlich?

Um einen Ausweg aus diesem Teufelskreis, der nicht nur unglücklich macht, sondern auch unseren Selbstwert sabotiert, zu finden, ist der erste Schritt Bewusstsein. Bewusstsein darüber, warum wir allzu viele Dinge so persönlich nehmen.

Denn schließlich gibt es genug Menschen, die dieselben Dinge, die du persönlich nimmst, mit Gelassenheit an sich vorbeiziehen lassen. Der Unterschied liegt meist im Selbstwertgefühl.

Dazu ein aktuelles Beispiel aus meinem Leben: Ich habe mich zur Teilnahme an einem großen Event beworben, an dem nur die Besten meiner Branche teilnehmen. Eine Kollegin tat es mir gleich. Wir bekamen beide eine Absage.

Mein Gedanke dazu war: Dann war ich ihnen wohl zu teuer. Oder sie verstehen den Mehrwert nicht, den ich zu bieten habe. Tja, soll wohl nicht sein, dann wartet etwas Besseres auf mich.

Meine Kollegin, die ebenfalls eine Absage bekam, rief mich am selben Tag an und meinte: „Ich hab’s gleich gewusst, dass ich noch nicht gut genug bin. War ja klar, dass die mich nicht wollen.“

Nicht persönlich nehmen - Frau ist verzweifelt und sitzt auf einem Sofa

Solange du denkst, du bist nicht genug – nimmst du’s persönlich

Der erste wesentliche Grund, warum wir Dinge persönlich nehmen, ist also ein unsicheres Selbstwertgefühl. Solange wir daran zweifeln, gut genug zu sein, sehen wir jedes Anzeichen im Außen als Bestätigung dafür. Wir interpretieren Kritik und Zurückweisung oft sogar dann, wenn keine da ist.

Warum? Weil sie scheinbar unseren inneren Glaubenssatz namens „Ich genüge nicht“ bestätigen. Und das verunsichert uns und schmerzt. Weil wir es als Bestätigung unserer Angst – nicht wertvoll, schön oder kompetent genug zu sein – sehen.

Ganz nach dem Motto: „Ich zweifle an mir, also sehe ich alles im Außen als Bestätigung für diese Zweifel.“

So lange du Angst vor Ablehnung hast – nimmst du´s persönlich

Aber es gibt noch einen weiteren Grund, warum du vielleicht viele Dinge persönlicher nimmst als andere: Je größer unsere Angst vor Verlust und Ablehnung, desto sensibler reagieren wir auf unser Umfeld.

Wenn wir also in der Kindheit oder in vergangenen Beziehungen abgelehnt oder allein gelassen wurden, kann es sein, dass die Angst vor Zurückweisung unser ständiger Begleiter ist. Sie animiert uns dazu, jede Reaktion des Gegenübers überzuinterpretieren.

Wenn dir zum Beispiel eine Freundin seit zwei Tagen nicht auf deine Nachricht antwortet, fragst du dich: „Was habe ich falsch gemacht? Liegt es an mir?“ Genauso reagierst du vielleicht auf mangelnde Anteilnahme des Partners oder darauf, dass ein Freund den Geburtstag vergisst. Die zugrunde liegende Angst ist immer die gleiche: „Was, wenn sie mich nicht mehr mögen?“

Auch interessant:  Hilfe, ich werde immer ausgenutzt - 3 bewährte Auswege

Die Angst vor Ablehnung macht uns also hypersensibel und führt dazu, dass wir alles, was andere tun, auf uns und unsere Beziehung beziehen.

Und so kommt es, dass wir viele Dinge, die gar nichts mit uns persönlich zu tun haben, persönlich nehmen.

Wie du aufhörst, Dinge persönlich zu nehmen

Aus meiner Erfahrung braucht es dazu drei Schritte:

  1. Selbstzweifel loslassen, damit du nicht ständig im Außen die Bestätigung deiner Zweifel siehst.
  2. Selbstwertgefühl aufbauen, damit nicht jeder dahergelaufene dir glauben machen kann, du bist nichts wert.
  3. Bewusst machen, dass die meisten Dinge gar nichts mit dir zu tun haben.

Wie sieht das in der Praxis aus? – Die Hochzeit

Damit es nicht bei starren Theorietipps bleibt, möchte ich dir etwas aus meinem Leben erzählen:

Mein Wunsch war schon immer, zu heiraten. Am liebsten barfuß am Strand. Nach sieben Jahren Beziehung hatte ich noch immer keinen Antrag erhalten, also nahm ich meinen Mut zusammen und fragte nach. Die Antwort meines Partners war erschütternd: „Eigentlich möchte ich nicht heiraten.“

Es fühlte sich an wie eine eiskalte Ablehnung. Eine Zurückweisung meiner Person und allem, was ich bin. Mein erster Gedanke war: „Auch für ihn bin ich nicht gut genug.“

Ich erkannte also in seiner Ablehnung sofort eine Bestätigung meines negativen Glaubenssatzes. Weil ich damals eben noch nicht davon überzeugt war, dass ich mehr als gut genug und ein Geschenk für jeden Menschen bin, der mit mir sein Leben teilt.

Weil ich so persönlich angegriffen war, war ich auch gar nicht in der Lage, seine Sicht der Dinge zu verstehen. Ich war gefangen in der Angst, verlassen zu werden. Es war eine Ablehnung. Ein Desaster. Ein Schlag in die Magengrube.

Nicht persönlich nehmen - Frau ist traurig über nicht stattgefundene Hochzeit

Mein Wert ist nicht abhängig vom Ehering

Jahre später, als ich meinen Partner mehr oder weniger zur Hochzeit am Strand überredet hatte, wurde mir plötzlich klar: Ich brauche diese Hochzeit nicht. Nicht für unsere Liebe. Nicht für mein Ego. Und auch nicht für meine innere Heilung.

Ich verstand, dass sein Nein zur Hochzeit niemals persönlich gegen mich gerichtet war. Zu mir sagte er ja, jeden Tag. Aber Heiraten – diese Sache – mochte er eben nicht. Er mochte die Tradition nicht. Ihm schmeckte das Wort nicht. Er interpretierte mit „Heirat“ etwas Negatives und eben nicht Liebe. Aber all das hatte nullkommanull mit mir zu tun!

Und zum ersten Mal fühlte ich mich in unserer Liebe frei! Denn mein Wert war nicht abhängig von einem Ehering, von einem Ja oder einem bestimmten Verhalten.

Sein Verhalten hatte viel mit ihm, aber nichts mit mir zu tun!

Wie komme ich dort hin?

Und wenn du dich jetzt fragst, wie auch du diese emotionale Freiheit erlangst, die dich Dinge nicht persönlich nehmen und deinen Wert endlich spüren lässt, dann habe ich eine einzige große Antwort für dich: Selbstliebe.

Und ich spreche hier von keiner oberflächlichen Social-Media-Selbstliebe, sondern tiefen mentalen Tools, die dich dir selbst und deinem wahren Wert wieder näher bringen. Strategien, mit denen du deine Zweifel und Glaubenssätze zerschlagen kannst. Methoden, die dir helfen, dein ganzes Potenzial zum Strahlen zu bringen.

Wenn du darauf Lust hast, dann schau dir gerne meinen Selbstliebe-Lehrgang in der Variante – „Nur für mich“ oder „Selbstliebe-Trainer mit Zertifikat“ an. 9 Wochen, die alles verändern.

Herzlich, deine Melanie

Das könnte dich auch interessieren!

* Werbung

Newsletter kostenlos abonnieren

Abonniere den Honigperlen-Newsletter und erhalte in regelmäßigen Abständen kostenlose Impulse für ein erfüllteres Leben.

Schließe dich 61.416 Abonnenten an!

Name(erforderlich)
Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.
Teilen mit