Wie es dir egal wird, was andere über dich sagen

Neulich saß ich mittags auf meinem Balkon und gönnte mir einen Kurkuma Latte. Als ich so durchs Smartphone scrollte, hörte ich plötzlich Stimmen. Zwei meiner Nachbarinnen standen vor der Haustür unseres Wohnhauses und unterhielten sich angeregt.

„Hast du bemerkt, diese Pignitter vom ersten Stock (das bin ich) ist heute schon wieder nicht arbeiten gegangen?“
„Ja, ich glaub, die arbeitet gar nicht – ist eine typische Langzeitarbeitslose,“ meinte die andere.
„Ja, und das Ärgerlichste: Die ist den ganzen Tag zu Hause – und dann muss erst der arme Mann abends nach der Arbeit den Müll rausbringen. Und kochen tut der auch!“

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Ich hielt meinen Atem an, um nicht loszuprusten. Ich bin seit fünf Jahren selbstständig, habe in dieser Zeit einige Spiegel-Bestseller geschrieben, ein Unternehmen mit mehreren Helfern aufgebaut, eine Followerschaft von einer Million aufgebaut und mehr als 4.000 Kunden in meinen Kursen betreut. Ich hätte also allen Grund gehabt, mich zu ärgern. Aber in mir spürte ich nur ein lautes Lachen und völlige Gelassenheit.

Es war mir piepegal, was die beiden Rentnerinnen über mich dachten – schließlich weiß ich sehr genau, dass ich in den letzten Jahren wirklich Großes geschafft und dabei vielen Menschen geholfen habe.

Und nein, ich bin nicht aufgestanden und habe die Sache zurechtgerückt, obwohl mir bewusst war, dass sich das Gerücht der Langzeitarbeitslosen vielleicht in der ganzen Straße verbreiten würde. Es hat mich einfach überhaupt nicht getroffen!

Aber war das schon immer so? War mir die Meinung anderer schon immer schnuppe?

Natürlich nicht. Ich erinnere mich an meine letzte Arbeitsstelle, die ich mittlerweile vor über 14 Jahren angetreten habe. Ich bin ein sehr fokussierter Mensch und nehme oft das Um-mich-Herum nicht wahr, weil ich mich auf eine Sache oder einen Menschen konzentriere.

Damals wurde mir nach einigen Wochen im neuen Job von meinem Boss die Beschwerde zugetragen, dass ich nicht immer freundlich grüßen oder Menschen sogar ignorieren würde. Der ein oder andere habe sich daher die Meinung über mich gebildet, ich sei eingebildet!

Als man mir das sagte, lief ich rot an. Ich – eingebildet? Dachte man das wirklich von mir? Ich war schockiert. In dem Moment war es für mich das Schlimmste, was mir passieren konnte – schließlich hatte ich mich natürlich darum bemüht, mich zu beweisen und gemocht zu werden.

Ich hielt den Gedanken kaum aus, dass andere etwas so „Schlechtes“ über mich dachten. Meine Reaktion: Ich verbog mich in alle Richtungen, schmierte jedem Honig ums Maul, fragte mich fünfmal am Tag, ob ich nicht wieder etwas falsch gemacht hatte und konnte das Gedankenkarussell darüber, was die anderen von mir hielten, überhaupt nicht mehr stoppen.

Und ich wette jetzt mal, dass es den meisten von euch schon ähnlich ergangen ist – oder vielleicht noch immer ergeht.

Warum ist es uns nicht egal, was andere über uns sagen?

Ganz einfach: Wir wurden auf diese Welt geboren und waren vom ersten Tag an von anderen Menschen – zuerst Mama und Papa, später anderen Erwachsenen – abhängig. Als Baby hätten wir kaum einen Tag ohne das Tun und die Zuneigung unserer Eltern überlebt. Und genau diese Prägung behält auch heute noch die Oberhand.

Wir wollen von jedermann gemocht werden, weil unser Überlebensinstinkt uns sagt, dass es notwendig ist.

Zuneigung, Aufmerksamkeit und das Gefühl, dazuzugehören, sind außerdem essenziell für unsere mentale Gesundheit – und auch für unsere physische. Studien zeigen, dass Einsamkeit ebenso schädlich ist wie Rauchen oder exzessiver Alkoholkonsum.

Wenn du dich immer darum sorgst, was andere sagen, verlierst du dich

Es gibt also gute Gründe, warum die meisten von uns möchten, dass andere positiv über sie denken und urteilen. Und das ist auch okay! Allerdings nur bis zu einem gewissen Grad. Denn wenn wir uns permanent darum scheren, was andere – wie Nachbarn, Kollegen oder flüchtige Bekannte – über uns denken oder sagen, dann entsteht ein fürchterlicher Kreislauf, in dem vor allem eines verloren geht: wir selbst.

Und das ist mindestens genauso ungesund wie Einsamkeit. Es gilt also, einen guten Mittelweg zu finden – das Bedürfnis, von so manchem gesehen und gemocht zu werden, abzudecken, aber eben längst nicht von jedem. Genau genommen ist das ja gar nicht möglich. Es wird immer jemanden geben, der etwas an dir auszusetzen hat. Menschen sind eben individuell und das, was der eine schätzt, kann den anderen stören.

Aber wie schaffen wir es, dass wir uns um 50 bis 70 % (das wäre ein gutes Ziel) weniger darum scheren, was andere denken oder über uns sagen?

3 Schritte zu mehr Unabhängigkeit

1. Die meisten denken gar nicht schlecht über dich

Im ersten Schritt ist es wichtig, zu unterscheiden, ob wirklich jemand schlecht über dich denkt oder ob du nur denkst, dass er schlecht über dich denkt. Da es viel häufiger der Fall ist, dass die Nachbarn nicht so dermaßen schlecht über einen reden, wie in meinem Beispiel, sondern einem die eigenen Gedanken das nur vormachen, lass uns mal diesen Fall betrachten.

Vielleicht kennst du einen dieser Gedanken:

  • Du ziehst einen Rock an und begutachtest deine Beine kritisch, weil du sie zu dick, zu dünn oder zu dellig findest. Deine Befürchtung ist, andere könnten das genauso sehen.
  • Du möchtest Feierabend machen, aber dein Schreibtisch ist noch voll und deine Kollegen sind auch noch im Office. Deine Sorge ist: Wenn ich jetzt gehe, denken sie, ich mache mir einen Lenz oder habe nicht genug zu tun.
  • Du willst „Nein“ zu etwas oder jemandem sagen. Deine Angst ist, dass der andere denken könnte, du seist egoistisch oder hättest ihn nicht gern genug.
  • Du willst einfach mal Zeit für dich haben und Ruhe genießen. Deine Sorge ist, andere könnten denken, du seist faul.
  • Du hast Depressionen, Panikattacken oder andere psychische Erkrankungen oder gehst dir selbst zuliebe zu einer Therapeutin. Deine Angst ist, jemand anders könnte dich dafür verurteilen oder gar glauben, du seist verrückt.
  • Du liest ein Buch oder besuchst einen Kurs zum Thema Selbstliebe. Deine Befürchtung ist, ein anderer könnte denken, du hättest es nötig, wärst selbstverliebt oder einfach nur esoterisch.
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Eine Frau vor dem Spiegel, ihr ist wichtig, was andere über sie sagen

Die Betonung hier liegt auf „könnten“. Genau genommen malst du dir in diesen oder ähnlichen Situationen aus, was andere über dich denken könnten – und zwar, ohne dass du es wirklich weißt. Das heißt, es handelt sich gar nicht um ihre Gedanken, sondern um deine eigenen.

Du legst immer das, was du denkst, auf andere um. Daher die Befürchtung: Andere könnten schlecht über mich denken.

Im Umkehrschluss heißt das: Wenn du gut und positiv über dich denken würdest, würdest du nur noch ganz selten glauben, dass andere schlecht über dich denken. Wenn du also ständig Angst hast, dass andere negativ über dich urteilen, dann liegt die Lösung darin, dass du lernst, positiver über dich zu urteilen. Kurzum:

Dich selbst mögen, schätzen und lieben zu lernen.

Selbstliebe ist der Schlüssel

Das ist auch der Grund, warum ich, seit ich Selbstliebe praktiziere, nur noch selten denke, dass mich jemand nicht mag oder gar verurteilt.

  • Ich mag mich selbst, deshalb gehe ich davon aus, dass es auch die meisten anderen tun.
  • Ich verurteile mich selbst nicht mehr für meine Fehler, deshalb glaube ich auch nicht, dass es andere tun.
  • Ich finde mich selbst nicht peinlich, selbst wenn mir mal etwas Blödes passiert, deshalb denke ich, dass auch andere es nicht tun.
  • Ich finde mich selbst schlau und gut genug, deshalb glaube ich auch, dass andere das so sehen könnten.
  • Ich mag mein Aussehen, deshalb denke ich, dass es auch anderen gefallen könnte … usw.

(Wenn du jetzt übrigens bei einem Satz gedacht hast: Ist das nicht eingebildet? – Nein, ist es nicht. Es ist Selbstannahme. Und wer es für „eingebildet“ hält, dem fehlt vor allem eines – nämlich Selbstliebe.)

Also:

Die Lösung ist, Selbstliebe in dein Leben zu integrieren!

2. Niemand denkt so viel über dich nach wie du

Zurück zu den obigen Beispielen. Während du stundenlang überlegst, ob deine Beine zu dick für diesen Rock sind, wissen deine Kollegen morgen gar nicht mehr, was du gestern getragen hast. In 90 % aller Fälle trifft das zu, denn wir beschäftigen uns gar nicht so viel mit anderen Menschen, sondern vor allem mit uns selbst.

Das heißt: Während du glaubst, der Kollege denkt gerade darüber nach, dass du lieber weite Hosen statt Röcke tragen solltest, tut er in Wahrheit etwas ganz anderes – nämlich sich fragen, ob das, was er gerade gesagt hat, vielleicht blöd geklungen hat und was du wohl darüber denkst.

Wenn du also wieder einmal bemerkst, dass dein Gedankenkarussell losgeht: Andere denken gerade über mich nach, dann halte kurz inne und sage dir:

„Sie sind mehr mit sich beschäftigt als mit mir. Meine Zweifel sind nicht ihre Gedanken!“

3. Aber was, wenn andere wirklich schlecht über dich reden?

Auch das kommt vor – wie am Beispiel meiner Nachbarn offensichtlich. Wie schon erwähnt, kannst du noch so charmant und klasse sein, es wird unter 100 Menschen immer einen geben, dem du trotzdem nicht gefällst. Oder auch welche, die sich aufgrund ihrer eigenen Glaubenssätze und Werte eine Interpretation über dich zurechtlegen (wie meine Nachbarn).

Der erste Instinkt, wenn jemand schlecht über dich redet, ist die Rechtfertigung. Und das ist nicht die schlechteste Lösung. Es hätte nichts dagegen gesprochen, wenn ich mich über den Balkon gelehnt und laut gerufen hätte:

„Ihr habt aber auch überhaupt keine Ahnung, wer ich bin! Geht mal lieber in den Buchhandel und holt euch einen meiner Spiegel-Bestseller, den ich während meiner Langzeitarbeitslosigkeit geschrieben habe.“

Man könnte das als Rechtfertigung werten – aber auch als Selbstverteidigung. Und Letzteres ist ein guter erster Schritt. Du sagst damit: Das lasse ich mir nicht mehr gefallen. Auf der anderen Seite stellst du es auch deshalb richtig, damit die anderen nicht mehr schlecht, sondern gut über dich denken. Das wiederum deutet darauf hin, dass du diese Bestätigung brauchst.

Und warum? Weil sie in dir fehlt.

Es fehlt dir die innere Stimme, die sagt:

„Hey, das ist Quatsch, was die reden – ich weiß es besser. Ich bin mehr als genug!“

Solange dir dieser innere Zuspruch fehlt, wirst du immer mehr Wert auf das Außen legen. Denn eines ist klar: Wir alle brauchen diese Bestätigung. Doch sobald sie von innen kommt, wirst du unabhängiger von der Meinung anderer und kannst sogar über solche Gespräche, wie sie meine Nachbarn führen, lachen.

Aber wie erreicht man diesen Zustand? Ganz einfach: indem du deinen inneren Fürsprecher erweckst.

Damit gemeint ist nichts anderes als ein gesundes Selbstwertgefühl – eine innere Stimme, die an dich glaubt. Die dich für liebenswert und sowas von gut genug hält. Und der Schlüssel zu diesem inneren Fürsprecher ist die schon erwähnte Selbstliebe.

Eine Frau lachend - es stört sie nicht, was andere über sie sagen

Selbstliebe ist magisch!

Du siehst schon: Echte Selbstliebe kann einiges verändern. Sie macht dich nicht nur unabhängiger und resilienter, sondern steigert auch nachweislich dein Glücksempfinden. Nebenbei ist sie ein Booster für dein Liebesleben und essenziell, wenn du deine berufliche Erfüllung finden möchtest.

Und genau passend dazu habe ich dir zwei Dinge mitgebracht:

  1. Die 14-Tagen-Selbstwertreise mit mir: Jeden Tag 2 Minuten, in denen wir dein Unterbewusstsein auf Bejahung und Selbstbewusstsein umprogrammieren. Du erhältst 14 magische Mails, die dich nicht mehr als 2 bis 5 Minuten kosten und immer eine meiner bewährten mentalen Mini-Übungen für tiefe Veränderung enthalten: HIER UM 0 EUR ANMELDEN.
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Herzlich, deine Melanie

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