7 Grenzen, die du setzen musst, um frei zu sein

Stell dir vor, du lebst in einem Haus ohne Türen und Zäune. Jeder kann jederzeit hineinspazieren, Möbel verrücken, deinen Kühlschrank plündern oder es sich auf deiner Coach gemütlich machen. Es gibt keine Privatsphäre, keine Stille und keine Kontrolle darüber, was in deinem eigenen Zuhause passiert. Bald fühlst du dich ausgelaugt, überfordert und fremdbestimmt.

Dieser Metapher entsprechend kann sich dein Leben anfühlen, wenn du keine angemessenen Grenzen setzt. Du fühlst dich unwohl und gefangen und führst alles andere als ein freies und glückliches Leben. Denn Freiheit bedeutet, die Kontrolle über das eigene Leben zu haben, eigene Entscheidungen zu treffen und nach eigenen Werten zu leben.

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Aber keine Sorge, jeder, so auch du, hat die Macht, sich diese Freiheit zurückzuholen und zwar, indem er beginnt, die 7 wichtigsten Grenzen im Leben zu setzen. Die meisten dieser Grenzen beziehen sich auf unsere Mitmenschen und unser Umfeld, aber manche davon müssen wir auch uns selbst gegenüber setzen. Nicht zuletzt, um unsere mentale Gesundheit dauerhaft zu schützen.

7 Grenzen für deine Freiheit

Schauen wir uns also die 7 Grenzen für ein freies Leben mal genauer an:

1. Mein-Leben-Grenze

Die Schwester, die dir ständig sagt, wie du deine Ehe führen sollst, die beste Freundin, die es einfach nicht sein lassen kann, sich in deine Beziehung einzumischen oder der Arbeitskollege, der meint, besser zu wissen, wie man deine Arbeit erledigen muss.

Ungefragte Ratschläge führen in der Regel dazu, dass wir uns nicht ernst genommen, bevormundet oder unterschätzt fühlen. Genau genommen sind sie also nicht nur nervig, sondern kränken auch unseren Selbstwert.

Um damit umzugehen, denke im ersten Schritt daran, dass du niemals einen Ratschlag von einem Menschen annehmen solltest, den du nicht um Rat gefragt hast. Deine Intuition hat dir damit klar signalisiert, dass der Mensch nicht dort ist, wo du sein möchtest, denn sonst wärst du selbst schon auf die Idee gekommen, ihn um seine Expertise zu bitten.

Es liegt also klar auf der Hand, dass du bei ungefragtem Rat, Stopp sagen darfst. Du musst dich dem Ärger, dem Druck oder der Herabwürdigung, die er auslöst, nicht mehr länger aussetzen. Hier ein paar Vorschläge, welches Wording du wählen könntest:

  • Ich habe deine Meinung gehört, aber ich werde meinen eigenen Weg gehen.
  • Ich möchte nicht mehr, dass du dich ungefragt in mein Leben einmischt. Bitte unterlasse das ab sofort. Ich treffe meine eigenen Entscheidungen.
  • Ich weiß, dass du es gut meinst, aber das hier ist mein Leben, in dem ich entscheide.
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2. Me-Time-Grenzen

Unsere Zeit ist begrenzt und kostbar. Um sie optimal zu nutzen, ist es wichtig, klare Zeitgrenzen zu setzen. Was genau ist damit gemeint? Wenn du einen freien Tag hast, an dem du endlich Zeit für dich und ein neues Buch haben möchtest, ist es wichtig, dass du die restlichen Verpflichtungen zeitlich begrenzt. Nur so schaffst du es langfristig auch die so wichtige Me-Time zu realisieren.

Es geht also darum, Zeitgrenzen zu ziehen im Hinblick auf das Treffen mit der Freundin, den Haushalt, die Fernsehzeit usw. Damit eben noch genug Zeit für Dinge bleibt, die für dich persönlich und deine mentale Gesundheit wichtig sind.

Dazu gehört es auch öfter einmal „Nein“ zu sagen zu Verpflichtungen und Aktivitäten, die dir nicht wirklich wichtig sind. Dadurch schaffst du Raum für die Dinge, die dir wirklich am Herzen liegen und vermeidest Überlastung und Stress.

Beispiele, wie du Zeitgrenzen setzen kannst:

  • Danke für die Einladung, aber ich muss diesmal passen. Ich brauche etwas Zeit für mich.
  • Ich schätze deine Einladung, aber ich habe bereits andere Pläne, die mir wichtig sind.
  • Das klingt großartig, aber ich möchte mich dieses Wochenende auf mich selbst konzentrieren.

3. Arbeitsgrenzen

Arbeit ist ein wichtiger Teil des Lebens, aber sie sollte nicht unser ganzes Leben bestimmen. Setze klare Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben. Zum Beispiel, indem du nach Feierabend und am Wochenende berufliche Kommunikationsmittel ausschaltest, die Home-Office-Büro-Türe bewusst abschließt oder ein kleines Feierabend-Ritual machst.

Häufig ist es aber leider auch so, dass Kunden, Kollegen oder Vorgesetzte die Grenzen zwischen Freizeit und Arbeit überschreiten. In diesem Fall gilt es, selbstbewusst verbal Grenzen zu setzen. Hierzu ein paar Vorschläge:

  • Nach Feierabend widme ich mich meiner Erholung und Familie. Können wir das morgen früh besprechen?
  • Ich habe heute Abend bereits Pläne und kann nicht länger arbeiten.
  • Ich schätze dein Engagement, aber ich habe bereits meine Arbeitszeit beendet. Ich melde mich morgen.

4. Erwartungsgrenzen

Ständig begegnen wir ihnen – den Erwartungen anderer – sei es von der Familie, Freunden, Kollegen oder der Gesellschaft im Allgemeinen. Deine Eltern erwarten vielleicht, dass du dein Familienleben möglichst ähnlich dem ihren gestaltest. Deine Freunde erwarten vielleicht, dass du immer für sie da bist, auch wenn du im Moment kaum Zeit für dich hast. Dein Chef erwartet, dass du regelmäßig Überstunden machst, obwohl du ein ausgewogenes Leben führen möchtest.

Diese Erwartungen können sehr belastend sein und uns in unserer Freiheit einschränken, wenn wir versuchen, sie alle zu erfüllen. Daher ist es wichtig, innerliche und äußere Grenzen zu setzen.

Mach dir klar: Niemand auf dieser Welt ist hier, um deine Erwartungen zu erfüllen. Aber du bist auch nicht hier, um die Erwartungen anderer zu erfüllen!

Der erste Schritt ist also, sich bewusst zu machen, dass die Erwartungen anderer nicht deine Verpflichtung sind. Für ein gelungenes Leben ist es notwendig, nach deinen eigenen Werten und Vorstellungen zu leben! Am Ende ist es übrigens genau das, was sich Menschen, die dich wirklich lieben, für dich wünschen.

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Im nächsten Schritt ist es wichtig, deine Grenzen klar zu kommunizieren, auch wenn das bedeutet, dass du über deinen Schatten springen musst. Die folgenden Phrasen können dir dabei helfen:

  • Ich verstehe, dass du diese Erwartung an mich hast, aber sie entspricht nicht meiner Erwartung, die ich an mich habe. Bitte verstehe, dass ich hier auf meine eigene Stimme hören muss.
  • Ich weiß, dass ihr das Beste für mich wollt, aber ich habe eigene Ziele, die ich verfolge.
  • Ich respektiere deine Erwartungen, aber ich muss auch auf meine eigenen Bedürfnisse achten.
  • Es ist okay, wenn unsere Erwartungen unterschiedlich sind; jeder hat seine eigenen Prioritäten.

5. Digitale Grenzen

Wer sein echtes Leben nicht verpassen und seine mentale Gesundheit schützen möchte, sollte damit beginnen, sich digitale Grenzen zu setzen. In einer Welt, die von Social Media und Technologie beherrscht wird, ist es wichtig, dass du bewusst digital konsumierst. Denn ein zu hoher medialer Konsum kann negative Folgen haben, wie Konzentrationsstörungen, Schlafstörungen, Depression, Ängste und den Verlust der Produktivitätsfähigkeit.

Eine realistische Mediengrenze für TV, Social-Media und Co ist 2 Stunden pro Tag. Aber natürlich könntest du auch ambitionierter sein und deinen Konsum auf 1 Stunde, 1 ½ oder – zum Beispiel an jedem Mittwoch – ihn auf 0 einschränken.

Wichtig ist, dass du deine Medienzeit reflektierst, damit sie dich am Ende nicht daran hindert, dein echtes Leben zu leben!

6. Soziale Grenzen

Soziale Beziehungen sind wichtig, aber nicht jede Beziehung ist gesund. Lerne daher im ersten Schritt toxische Beziehungen zu erkennen und finde anschließend den Mut dich zu lösen bzw. zu distanzieren.  

Daran erkennst du toxische Beziehungen:

  • Die andere Person versucht ständig, dich zu kontrollieren oder zu dominieren.
  • Du wirst ständig kritisiert oder herabgewürdigt.
  • Die Beziehung ist stark einseitig, du gibst viel, bekommst aber wenig oder nichts zurück.
  • Die Person ist selten für dich da, wenn du Unterstützung brauchst, aber erwartet, dass du immer für sie da bist.
  • Die andere Person versucht, dich durch Manipulation oder Schuldgefühle zu beeinflussen.
  • Es gibt ständige Spannungen oder Konflikte in der Beziehung, die dich emotional belasten.

Wenn eine Beziehung zwei oder mehr dieser Anzeichen aufweist, solltest du Konsequenzen ziehen. Entscheide dabei, ob ein gesamter Kontaktabbruch möglich und gut wäre oder aber eine Distanzierung der mögliche Weg ist.

Die folgenden Phrasen können dich dabei unterstützen, soziale Grenzen zu setzen:

  • Schweren Herzens muss ich feststellen, dass mir unsere Beziehung nicht mehr guttut. Ich werde mich daher von dir distanzieren. Bitte respektiere meine Entscheidung.
  • Ich habe festgestellt, dass unsere Interaktionen mir oft Stress bereiten. Daher möchte ich Abstand gewinnen und unseren Kontakt minimieren.
  • Ich danke dir für all die guten Zeiten, die wir hatten, aber für mich ist jetzt die Zeit des Abschieds gekommen. Ich möchte mich trennen.
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7. Physische Grenzen

Ja, auch unser Körper möchte durch Grenzen geschützt werden. Vielleicht kennst du das, wenn jemand für deinen Geschmack plötzlich zu nahe an dir dran steht und du den Drang hast, zwei Schritte zurück zu gehen. Oder wenn jemand aufgrund einer engen Sitzgelegenheit sein Bein gegen deines drückt und sich in dir alles zusammenzieht, weil du von dieser Person eigentlich nicht berührt werden möchtest.

Viel zu oft schweigen wir in diesen Situationen, dabei ist das ein klarer Grenzübertritt, den wir keinesfalls ignorieren sollten. Setze klare Grenzen, um sicherzustellen, dass andere deine körperliche Integrität respektieren. Nimm dir und deinen Körper den Raum, den du brauchst. Die folgenden Phrasen können dir dabei helfen:

  • Ich brauche etwas mehr Platz um mich herum. Könntest du bitte einen Schritt zurück treten.
  • Das ist mir zu nahe! Ich brauche mind. einen Meter Abstand, um mich wohl zu fühlen. Bitte halte etwas Abstand.
  • Deine Berührung ist mir unangenehm, bitte gib deine Hand/dein Bein wo anders hin.

Grenzen setzen ist Selbstliebe

Diese 7 Grenzen bedeuten nichts anderes als gelebte Selbstliebe. Denn nur, wenn du dir den Raum und die Energie nimmst, die du brauchst, kannst du auch für andere da sein. Indem du klare Grenzen setzt, zeigst du dir selbst Respekt und schaffst die Grundlage für ein erfülltes und ausgeglichenes Leben. Genau dabei unterstützt dich mein Selbstliebe-Lehrgang – ob als tiefgehende Reise nur für dich oder als Ausbildung zum Selbstliebe-Trainer (durch ZFU zertifiziert), um auch andere auf diesem Weg zu begleiten.

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Herzlich, deine Melanie

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