Unsichtbares Gepäck: 7 Verletzungen aus der Kindheit, die noch heute dein Leben steuern

Hast du manchmal das Gefühl, dass dein Leben verdammt schwer ist? Der Grund könnte ein Rucksack sein, den du schon viel zu lange, nämlich seit deiner Kindheit, mit dir herumträgst. Solch ein unsichtbares Gepäckstück zeigt sich häufig dadurch, dass du immer wieder dieselben Probleme hast, immer wieder dieselben Verletzungen oder Enttäuschungen erlebst oder immer wieder in alte Verhaltensmuster zurückfällst, mit welchen du dir selbst schadest.

Dieses emotionale Gepäck erwächst aus alten Erfahrungen, die wir als Kind gemacht haben. Damals konnten wir diese Verletzungen oft nicht richtig verstehen oder verarbeiten und so entstanden daraus Überzeugungen und Schutzmuster, die uns unbewusst noch heute beeinflussen.

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7 Verletzungen, die uns oft heute noch prägen

7 dieser Verletzungen aus der Kindheit, die tief in uns verankert sein können und unseren Alltag auch heute noch – oft negativ – prägen, möchte ich dir in diesem Beitrag aufzeigen. Damit du jetzt die Möglichkeit hast, sie zu erkennen und sie aufzulösen.

Eine Frau im Wald befreit sich von inneren Kind-Verletzungen

1. Die Verletzung des Gefühls, nicht genug zu sein

Kinder, die oft das Gefühl vermittelt bekommen haben, nicht zu genügen – sei es in schulischen Leistungen, in ihrem Verhalten oder in persönlichen Eigenschaften – entwickeln meist früh die Überzeugung, dass sie so, wie sie sind, nicht ausreichen. Vielleicht wurden sie ständig kritisiert, selten gelobt oder durch hohe Erwartungen unter Druck gesetzt.

Im Erwachsenenalter kann das zu folgenden Auswirkungen führen, die unbewusst unser Leben steuern:

  • Perfektionismus und Überanstrengung: Du strebst ständig nach Perfektion, um Anerkennung zu erhalten, fühlst dich jedoch trotzdem immer ungenügend. Stress, Druck und Minderwertigkeitsgefühle treten öfters auf.
  • Selbstwertprobleme: Ein tief sitzendes Gefühl der Unsicherheit oder Minderwertigkeit begleitet dich. Dieses Gefühl kann in manchen Lebensbereichen weniger ausgeprägt sein, in anderen dafür mehr. In jenen Bereichen, wo dieses Gefühl der Minderwertigkeit stark ausgeprägt ist, hält es dich zurück, dein Potential und dein Lebensglück vollends auszuschöpfen.
  • Abhängigkeit von externer Bestätigung: Du suchst häufig nach Bestätigung im Außen, um das Gefühl von Wertigkeit und Anerkennung zu verspüren.

2. Die Verletzung des emotionalen Verlassenseins

Kinder, die emotional vernachlässigt wurden – sei es, weil ihre Bedürfnisse ignoriert oder ihre Gefühle als unwichtig abgetan wurden – entwickeln das Gefühl, allein auf sich gestellt zu sein. Auch wenn Eltern physisch anwesend waren, fehlte oft die emotionale Sicherheit und Geborgenheit, die Kinder benötigen, um ein stabiles Selbstwertgefühl zu entwickeln. Diese frühe Isolation kann zu tiefen Verlustängsten und einem gestörten Selbstwert führen.

Im Erwachsenenalter zeigt sich diese Verletzung oft so:

  • Bindungs- und Verlustängste: Du klammerst dich stark an deinen Partner oder deine Partnerin oder aber gehst Beziehungen ganz aus dem Weg, aus Angst, erneut emotional allein gelassen zu werden.
  • Schwierigkeiten, Gefühle zu äußern: Du vermeidest es, dich emotional zu öffnen, da du gelernt hast, dass deine Gefühle ohnehin nicht ernst genommen werden. Dies kann zu innerer Einsamkeit und allerlei Missverständnissen führen.
  • Selbstschutz und Rückzug: Du neigst dazu, dich emotional zurückzuziehen und Schwierigkeiten mit echter Nähe und Intimität zu haben, aus Angst, verletzt zu werden.

3. Die Verletzung durch ständiges Vergleichen und Wettbewerbsdruck

Kinder, die früh lernen, dass ihr Wert durch Vergleich und Wettbewerb bestimmt wird – sei es durch ständigen Vergleich mit Geschwistern oder durch äußere Erwartungen – entwickeln das Gefühl, dass sie sich ständig beweisen müssen. Dieses ständige Bewertet-Werden kann dazu führen, dass sie das Gefühl haben, nie gut genug zu sein, solange sie sich nicht von anderen abheben.

Diese Verletzung kann sich im Erwachsenenalter auf folgende Weise bemerkbar machen:

  • Wettbewerbsdruck und Neid: Anstatt dich auf deine eigenen Erfolge zu konzentrieren, fühlst du dich oft von den Erfolgen anderer bedroht und vergleichst dich ständig mit anderen.
  • Dein Selbstwertgefühl ist abhängig von Leistung: Du bist oft nur dann mit dir selbst zufrieden, wenn du etwas geleistet hast.
  • Ständiger Druck, besser zu sein: Du hast das Gefühl, dass du dich ständig übertreffen musst, um deinen Wert zu beweisen, was zu Stress und Unzufriedenheit führen kann.
Frau im Büro macht sich Stress aus innere-Kind-Verletzungen

4. Die Verletzung der Ablehnung

Kinder, deren einzigartiges Wesen – sei es ihre Sensibilität, ihre Lebendigkeit oder ihre Träumerei – abgelehnt oder belächelt wurde, entwickeln oft das Gefühl, dass sie ihre wahre Persönlichkeit verstecken müssen, um akzeptiert zu werden. Anstatt sie für das zu schätzen, was sie sind, wurden sie gezwungen, sich anzupassen und ihre Eigenheiten zu verbergen.

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Im Erwachsenenalter führt diese Verletzung oft zu:

  • Selbstverleugnung und Anpassungsdruck: Du hast gelernt, dich selbst anzupassen und versuchst, den Erwartungen anderer zu entsprechen, statt deine eigenen Wünsche zu leben.
  • Angst vor Ablehnung: Du vermeidest es, authentisch zu sein, aus Sorge, dass andere dich ablehnen oder nicht mögen könnten.
  • Innere Leere: Durch die ständige Anpassung an die Vorstellungen anderer verlierst du dich selbst und fühlst dich oft unzufrieden und leer.

5. Die Verletzung der bedingten Liebe

Kinder, die Liebe und Anerkennung nur dann erhielten, wenn sie bestimmten Erwartungen entsprachen, entwickelten das Gefühl, dass sie nicht bedingungslos liebenswert sind. Sie lernen, dass Liebe und Zuwendung an Bedingungen geknüpft sind – etwa an guten Noten, Gehorsam oder besonderen Leistungen. Die Erfahrung bedingter – anstatt bedingungsloser – Liebe lässt diese Kinder oft glauben, dass sie für Liebe etwas leisten müssen.

Im Erwachsenenalter zeigt sich diese Verletzung oft wie folgt:

  • Perfektionismus und ständige Leistungsbereitschaft: Du bist ständig bestrebt, Höchstleistungen zu erbringen, weil du glaubst, dass dein Wert von deiner Leistung abhängt.
  • Geringe Selbstliebe: Da du bedingungslose Liebe kaum kennengelernt hast, fällt es dir schwer, dich selbst wertzuschätzen und anzunehmen.
  • Angst, nicht geliebt zu werden: Du bist dir der Liebe anderer ständig unsicher. Am liebsten würdest du ständig fragen – liebst du mich noch?

6. Die Verletzung der Überverantwortung

Manche Kinder wurden früh in eine Rolle der Verantwortung gedrängt, sei es durch kranke Eltern, finanzielle Probleme oder andere familiäre Herausforderungen. Diese Kinder wurden oft dazu gebracht, mehr zu tragen, als es für ihr Alter gut war und entwickelten später das Gefühl, dass alles an ihnen hängt. Diese frühe Last bleibt häufig im Unbewussten verankert und erzeugt einen ständigen Druck, für alles und jeden verantwortlich zu sein.

Im Erwachsenenalter zeigt sich diese Verletzung durch:

  • Kontrollbedürfnis: Du hast das Gefühl, alles kontrollieren zu müssen, um dich sicher zu fühlen und findest es schwer, Aufgaben abzugeben.
  • Schwierigkeiten, um Hilfe zu bitten: Du möchtest keine Schwäche zeigen und bist überzeugt, dass du alles allein schaffen musst.
  • Vernachlässigung eigener Bedürfnisse: Dein Fokus liegt so sehr auf anderen, dass du deine eigenen Wünsche und Bedürfnisse komplett zurückstellst.

7. Die Verletzung durch ständige Unsicherheit und Unvorhersehbarkeit

Kinder, die in einem instabilen Umfeld aufwuchsen, in dem Unsicherheit oder Unvorhersehbarkeit herrschten – sei es durch ständige Konflikte, häufige Umzüge oder andere Veränderungen – entwickeln oft eine tiefe Angst vor Veränderung und ein ausgeprägtes Misstrauen gegenüber anderen. Diese Kindheitsverletzung führt dazu, dass die Betroffenen ständig auf der Hut sind und Schwierigkeiten haben, sich auf das Leben einzulassen.

Im Erwachsenenalter äußert sich diese Verletzung oft so:

  • Kontrollzwang und Misstrauen: Du versuchst, dein Umfeld zu kontrollieren, um dich vor unerwarteten Enttäuschungen zu schützen.
  • Vermeidung von Veränderungen: Unerwartete Ereignisse lösen in dir starken Stress aus und du scheust dich vor neuen oder unvorhersehbaren Situationen.
  • Misstrauen in Beziehungen: Es fällt dir schwer, anderen Menschen zu vertrauen, da du gelernt hast, dass das Leben und Menschen oft unberechenbar sind.

Zum Abschluss möchte ich dir einen kraftvollen ersten Schritt anbieten, um den unsichtbaren Rucksack deiner Kindheitsverletzungen Stück für Stück abzulegen:

Setz dich täglich für ein paar Minuten an einen ruhigen Ort, schließe die Augen und richte deine Aufmerksamkeit nach innen. Frage dich:

Was fühle ich gerade? Welche Gedanken oder Erinnerungen tauchen auf?“

Lass das Gefühl zu, ohne es wegdrücken zu wollen oder zu bewerten, und sage innerlich: „Ich sehe dich. Ich nehme dich ernst.“ Dieses einfache, aber tiefe Anerkennen von Gefühlen kann bereits erste heilsame Impulse setzen.

Verletzungen nachhaltig heilen

Falls du spürst, dass du tiefer in diese Arbeit eintauchen und dein inneres Kind nachhaltig unterstützen möchtest, lade ich dich herzlich zu meinem kostenlosen Webinar „Alten Schmerz loslassen – der Schlüssel zur inneren Kind Heilung“, das am 28.01.2025 um 19:00 Uhr live stattfindet, ein. Falls du keine Zeit hast, melde dich trotzdem an – du bekommst eine Aufzeichnung > WEBINAR ANMELDUNG um 0 EURO

Herzlich, deine Melanie

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