Wie unterdrückte Gefühle krankmachen – und wie du sie loslässt

Gefühle verdrängen – viele kennen es!

Manche Menschen sind wahre Künstler darin, schmerzhafte Erfahrungen und negative Gefühle zu verdrängen. Kein Wunder, schließlich wurde uns bereits früh beigebracht, dass Gefühle nicht überall erwünscht sind – schon gar nicht, wenn es sich um negative handelt.

Sätze wie diese haben wir durch kindliche Erfahrungen bereits früh in unserem Unterbewusstsein abgespeichert. 

  • Ich muss lächeln, sonst wird Papa wütend.
  • Ich darf nicht weinen, sonst mache ich Mama traurig.
  • Ich darf nicht ärgerlich sein, sonst mag mich Oma nicht.

Umso weniger es in unserer Kindheit erwünscht war, Gefühle, Schmerz und Verletzung zu zeigen, desto eher sind wir heute ein Verdränger.

Diesen Beitrag gibt es auch als Podcast, auf Spotify, iTunes oder direkt hier:

Was wir verdrängen

Wir verdrängen schmerzhafte Ablehnungen, die Wut auf den Ex oder die Kollegin, die Beleidigung, die wir über uns ergehen lassen mussten, die Kränkungen aus der Kindheit oder die verletzen Worte des Partners, die er uns beim letzten Streit an den Kopf geworfen hat. Und noch vieles mehr…

Wieso Verdrängung nicht funktioniert

Jede schmerzhafte Erfahrung zieht im Normalfall eine schmerzhafte Emotion nach sich. Z.B. Wut, Ärger, Hass, Verzweiflung oder Traurigkeit. Auch, wenn wir die Erfahrung von uns wegschieben und so tun, als hätte sie nie stattgefunden, sind die negativen Gefühle, die mit der Erfahrung einhergehen, bereits entfacht.

In unserem System ist also eine negative Energie, die wie ein Feuerball zuerst durch unseren Gefühlskörper und später durch unseren physischen Körper wandert. Solange wir unsere Gefühle nicht leben, kommt der Feuerball immer wieder hoch und es kostet uns Kraft und Energie, diesen wieder und wieder zu unterdrücken.

Gefangen in unserem Energiesystem führt der Feuerball dann außerdem zu Blockaden. Aus der TCM weiß man, dass das langfristig körperliche und seelische Auswirkungen hat. Das System ist dann nicht mehr im Fluss und wir werden krank.

Auswirkung unterdrückter Gefühle wie z.B. Wut oder Traurigkeit

Mögliche körperliche Auswirkungen

  • Rückenschmerzen
  • Verdauungsbeschwerden
  • Magenschmerz
  • Kopfschmerz
  • Hals- Nacken- Kieferverspannung
  • Kloß im Hals
  • Hautreizungen, Ausschläge, Neurodermitis

Mögliche emotionale Auswirkungen

  • Schlafstörungen
  • Angst, Panikattacken
  • Antriebs- und Motivationslosigkeit
  • Konzentrationsprobleme
  • Zwangsgedanken
  • Auslöser für andere Emotionen, z.B. aus unterdrückter Trauer wird Wut
  • Depressionen

Verdrängung ist also gefährlich

Schmerzhafte Erfahrungen zu verdrängen oder eine Kränkung mit „War ja nicht so schlimm“ klein zureden, hat also nachhaltig negative Auswirkungen auf deine Gesundheit. Daher ist es wesentlich, dass du den Mut aufbringst, dem Schmerz der Vergangenheit zu begegnen und neu aufflammenden Gefühlen ihren Raum zu geben.

Was uns davon abhält, Gefühle zu leben

Leider gibt es beim Gefühleleben, um dich zu befreien, oft Hürden:

  1. Du hast Angst vor deinen Gefühlen
  2. Du hast keine Ahnung wie man Gefühle lebt

1. Du hast Angst vor Gefühlen

Es ist ganz normal, vor Dingen Angst zu haben, die man nicht kennt. Weil wir Gefühle nicht zulassen, kennen wir sie nicht. Mache dir hier bewusst, dass Gefühle grundsätzlich sicher sind – egal, wie groß und schrecklich sie dir erscheinen. Sie können dir nichts anhaben.

Auch interessant:  Selbstfürsorge: Wer diese 5 Regeln beachtet, bleibt glücklich und gesund

Denk außerdem daran, dein Gefühl, egal wie schmerzhaft, ist immer nur ein Besucher, der kommt, eine Weile bleibt und auch wieder geht. Das Gefühl bist nicht du. Nein, es ist nur zu Gast bei dir und bleibt nicht für immer.

2. Du hast keine Ahnung, wie man Gefühle lebt

Weil wir nie gelernt haben, Gefühle zu zeigen und zu leben, wissen wir oft nicht, wie das überhaupt funktioniert. Hierzu ist im ersten Schritt wichtig, dass du dich entscheidest, nicht mehr länger zu verdrängen, sondern all den Schmerz oder die Wut, die sich in dir aufgestaut hat, zu leben. Das heißt zu vielen Teilen auch, in die Vergangenheit, vielleicht sogar in die Kindheit zurückzuschauen und die seitdem unterdrückten Gefühle zu- und loszulassen.

Dazu ist es notwendig, dass du dich mit dir selbst, mit deiner Geschichte, deiner Persönlichkeit, deinen Glaubenssätzen und deiner Selbstliebe auseinandersetzt.

Tipps, wie du Gefühle leben kannst

Ich möchte dir hier außerdem ein paar Einstiegswerkzeuge, die dir helfen können, deine Gefühle zu leben, mitgeben:

  • Sprich regelmäßig mit jemandem darüber, was dich beschäftigt, wie es dir wirklich geht und was dich belastet. (Eine Vertrauensperson oder einem Therapeuten).
  • Schreib einen Brief an Unbekannt und verleihe deinen Gefühlen und schmerzhaften Erfahrungen Worte. Niemand wird diesen Brief lesen, also wähle die Worte so heftig, wie du sie brauchst.
  • EFT-Klopfen ist eine wunderbare Technik, wie du verdrängte Gefühle aus deinem Energiesystem lösen kannst.
  • Fühle die Gefühle im Körper. Wenn dich ein starkes Gefühl überkommt, versuche einige Male tief in den Bauch zu atmen und dann frage dich: Wo im Körper spüre ich diese Emotion? Was spüre ich hier? (Kribbeln, Hitze, Kälte…) Und dann spüre einfach hin und atme in dieses Gefühl hinein und wieder aus.
  • Auch das klassische Tagebuch hilft beim Verarbeiten von schmerzhaften Gefühlen.
  • Vielen Menschen gelingt es außerdem, ihre Gefühle beim Malen zu verarbeiten.
  • Selbstgespräche können ebenso ein Ventil für starke Gefühle sein.
  • Bei Wut oder Ärger kannst du weiters auch zum Kopfpolster greifen, ihn kratzen, boxen, beißen und wenn du möchtest, auch beschimpfen.

Herzlich, deine Melanie

Schon gesehen?

* Werbung

Newsletter kostenlos abonnieren

Abonniere den Honigperlen-Newsletter und erhalte in regelmäßigen Abständen kostenlose Impulse für ein erfüllteres Leben.

Schließe dich 59.257 Abonnenten an!

Name(erforderlich)
Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.
Teilen mit