Ständig ein schlechtes Gewissen? So wirst du es in 4 Schritten los!

Kennst du das Gefühl, wenn sich Gedanken wie Wolken am Horizont deines Bewusstseins zusammenziehen, weil du das Gefühl hast, etwas falsch gemacht oder jemanden verletzt zu haben? Schuldgefühle und ein schlechtes Gewissen können dein Herz schwer machen und deine Seele belasten, vor allem dann, wenn sie häufig auftreten und eigentlich unbegründet sind.

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Lass uns im ersten Schritt sehen, wie sehr du von übertriebenen Gewissensbissen belastet bist. Kommt dir eine dieser Situationen bekannt vor?

  • Du willst dir endlich mal etwas Gutes tun, aber dann sind da die Gedanken an die Kinder, die unerledigte Arbeit oder den Sport, den du eigentlich machen wolltest.
  • Als dich jemand um ein Treffen oder einen Gefallen bittet, sagst du dir zuliebe endlich einmal nein. Kaum ist die Antwort ausgesprochen, ist das schlechte Gewissen schon an deiner Seite.
  • Diese Woche willst du keine Überstunden machen, aber als du das Büro verlässt, während ein paar Kollegen noch am Schreibtisch sitzen, poppen sie sofort auf – wohlbekannte Schuldgefühle.
  • Statt dem Stück Schokolade ist es doch wieder die ganze Tafel geworden, nun quälen dich Gewissensbisse.
  • „Es ist alles deine Schuld,“ wirft dir jemand an den Kopf und obwohl du weißt, dass das nicht fair ist, steigen sie empor – die Schuldgefühle
  • Du vergisst den Geburtstag einer Freundin oder einen anderen wichtigen Termin. Das schlechte Gewissen frisst dich förmlich auf, wenn dir das bewusst wird.  

Falls du dich in einer dieser oder ähnlichen Situationen wiedererkennst, bist du bei diesem Beitrag genau richtig. Ein schlechtes Gewissen ist nämlich keineswegs moralisch korrekt. Nein, vielmehr ist es der perfekte Gehilfe in eine emotionale Gefangenschaft, die dir Energie raubt und deiner mentalen Gesundheit schadet.

Schlechtes Gewissen – wie kommt es zustande

Schuldgefühle entstehen, wenn Menschen sich für ihr Verhalten Vorwürfe machen, weil sie es für falsch halten oder denken, sie hätten es besser wissen oder besser machen müssen. Das Maß dafür sind ihre eigenen moralischen und sozialen Werte.

Wenn ein Wert von dir Ehrlichkeit ist und du z. B. eine Notlüge anwendest, um einem Treffen zu entgehen, dann kann dich schnell dein schlechtes Gewissen einholen, weil du deinem eigenen Wert „Ehrlichkeit“ nicht nachgekommen bist.

Solange es sich dabei wirklich um unsere eigenen Werte handelt, kann das schlechte Gewissen sogar richtungsweisend sein. Aber meist orientieren wir uns an überzogenen Werten oder sogar Werten, die uns aufgedrängt oder auferlegt wurden.

Anerzogene Werte und Glaubenssätze

Das Problem ist, viele unserer Werte, Moralvorstellungen und dahinter liegenden Glaubenssätze wurden anerzogen. Aussagen wie z. B. „der Esel nennt sich immer zuerst, Bescheidenheit ist eine Tugend, stell dich bloß nicht so in den Mittelpunkt oder wer glaubst du eigentlich, wer du bist,“ haben dazu geführt, dass wir es für moralisch richtig halten, dass wir uns selbst immer an letzte Stelle setzen. 

Agieren wir dann in unserem Leben einmal nicht nach diesen antrainierten inneren Überzeugungen und gönnen wir uns z. B. selbst etwas, bevor wir etwas für andere tun, so machen sich Schuldgefühle breit. Das klassisch schlechte Gewissen gegenüber anderen Menschen entsteht, obwohl wir vielleicht rational bereits wissen, dass Selbstfürsorge gut, richtig und notwendig ist.

Die Ursache liegt hier bei den in uns schlummernden Glaubenssätzen, an deren Berechtigung wir unbewusst noch immer glauben. Weitere Beispiele hierfür:

Wenn wir an diese Sätze glauben, aber uns nicht ihnen konform verhalten, plagen uns Gewissensbisse. Es ist also notwendig, Moralvorstellungen und Glaubenssätze, die nicht dir gehören, aufzulösen – damit einhergehend löst du auch das Problem mit dem schlechten Gewissen.

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Perfektionismus als Quelle für ein schlechtes Gewissen

Bevor wir zu den Praxistipps kommen, die dich dabei unterstützen, gilt es noch einen weiteren Übeltäter, der häufig ein schlechtes Gewissen entfacht, zu entlarven – den Perfektionismus.

Bei Menschen, die sehr hohe Erwartungen an sich selbst stellen und überkritisch mit sich sind, existiert ein sehr ausgeprägter innerer Kritiker. Sobald etwas nicht perfekt läuft, sagt er: Das hättest du besser wissen und besser machen müssen.

Das Problem: Perfektionisten schenken dieser inneren Stimme Glauben und schon werden sie von Schuldgefühlen geplagt. Erst wenn wir der inneren Stimme Parole bieten, indem wir dem inneren Kritiker z. B. durch Integration einer liebevollen Stimme jemanden entgegensetzen, kann das schlechte Gewissen sich verabschieden.

Hierfür ist die Arbeit an deinem Selbstwertgefühl, Selbstreflexion und das Entlarven perfektionistischer Glaubenssätze wesentlich.

Startguide: Das schlechte Gewissen loslassen

Um dein wiederkehrendes schlechtes Gewissen zu vertreiben, brauchst du liebevolle Geduld und eine Strategie, die dich durch diesen Prozess führt. Für den Anfang können dir die folgenden 3 Schritte dabei helfen.

1. Ist ein schlechtes Gewissen überhaupt angebracht?

Checke zuerst, ob dein schlechtes Gewissen überhaupt angebracht ist. Die folgenden 3 Fragen helfen dir:

  • Gibt es ein Gesetz, das du gebrochen hast?
  • Hast du jemanden absichtlich verletzt oder ihm mit Absicht einer Gefahr ausgesetzt?
  • Hast du jemanden belogen oder betrogen?

Lautet die Antwort auf eine der drei Fragen ja – so ist schlechtes Gewissen durchaus angebracht. In diesem Fall ist eine Entschuldigung, eine Richtigstellung, ein Geständnis oder Wiedergutmachung ein heilsamer Weg. Lautet die Antwort nein, gehe über zu Schritt zwei.

2.  Lautet die Antwort „Nein“

Sage dir im nächsten Schritt am besten einen der beiden Sätze laut vor:

  • Ich habe mein Bestes getan und das ist genug.
  • Ich bin frei von Schuld.
  • Genauso wie ich es anderen erlaube, erlaube ich es auch mir selbst (Tat einsetzen: Fehler machen, entspannen, sich etwas Gutes tun, sich zur obersten Priorität zu machen, …)
Frau steht mit offenen Armen bei Sonnenuntergang am Meer, hat schlechtes Gewissen losgelassen

3. Stell das schlechte Gewissen zur Seite

Umso mehr Aufmerksamkeit du deinem unangebrachten schlechten Gewissen schenkst, desto größer wird es. Ziel ist es also, ihm so wenig Aufmerksamkeit wie möglich zu schenken. Die folgende Visualisierungsübung kann dabei helfen.

Gib alle Gedanken und Erinnerungen, die zu den Schuldgefühlen geführt haben, vor deinem inneren Auge in eine Schachtel. Verschließe diese gut und gib sie dann dem Postboten, am besten mit den Worten: „Die hier brauche ich nicht mehr. Oder: Die sind fälschlicherweise zu mir gekommen, sie sind nicht angebracht.“

4. Nachhaltige Auflösungsschritte

Für nachhaltige Erfolge raus aus der Gewissensbisse-Falle ist es wichtig, dass du dein Selbstwertgefühl und ein gesundes Maß an Selbstliebe aufbaust. Selbstliebe umfasst nicht nur das Loslassen deiner hinderlichen Glaubenssätze, sondern auch die positive Transformation deines Selbstbildes, gesunde Grenzen, das Loslassen vergangener Lasten, das Entdecken deiner Potentiale sowie das Erkennen und Erfüllen deiner wahren Herzenswünsche.

Wenn dich diese Themen interessieren und du bereit für eine positive Veränderung in deinem Leben bist, dann schau dir gerne mein zertifiziertes Programm – den Selbstliebe-Lehrgang – in den Varianten „nur für mich“ oder „Selbstliebe-Trainer“ an. Du kannst dich hier unverbindlich vormerken und dir so frühzeitig 100 EUR Rabatt sichern.

Herzlich, deine Melanie

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