Was andere wirklich über dich denken – 4 Denkfehler

Denkfehler erkennen und frei werden

Immer wieder fragen wir uns, was andere über uns denken! Und es gibt gute Nachrichten, denn andere nehmen uns in der Regel viel positiver wahr als wir selbst. Zum einen liegt das daran, dass sie sich erst gar nicht so viele Gedanken über uns machen, weil sie damit beschäftigt sind, was wir oder andere über sie denken. Und zum anderen sehen sie uns meist klarer als wir es selbst tun.

Was ich damit meine: Wenn es um unser Selbstbild geht, leiden wir sehr oft unter Wahrnehmungsverzerrungen. Die meisten dieser führen dazu, dass wir uns wesentlich negativer wahrnehmen als wir es sind. Egal, ob es sich dabei um unsere Beine, unseren ersten Eindruck oder unsere Leistungen handelt. Wer sich über diese Wahrnehmungsverzerrungen bewusst wird und sie auflöst, lebt wesentlich zufriedener mit sich selbst und strahlt das auch aus, was sein Fremdbild weiters positiv beeinflusst.

Daher möchte ich dir heute die 4 häufigsten Denkfehler, die deinen Selbstwert sabotieren und dich unglücklich machen, vorstellen.

Diesen Blogbeitrag gibt es auch als Podcast auf Spotify, I-Tunes, Deezer und Audio-now oder direkt hier:

4 Denkfehler, die dich unglücklich machen

1. Bestätigung deiner negativen Überzeugungen

Bei diesem Denkfehler handelt es sich um eine Wahrnehmungsverzerrung, die sich nach unseren inneren Überzeugungen richtet. Wenn jemand glaubt, er sei nur ein kleiner Wicht, der nichts Besonderes könne und keinen Respekt verdient hat, erhält er von seiner Umwelt ständig die Bestätigung dafür. Jedes Mal, wenn ihn erneut jemand schlecht, respektlos oder von oben herab behandelt, fühlt er sich in seinem Glauben bestätigt.

Was der Betroffene jedoch nicht bemerkt, ist, dass sein Unterbewusstsein im Außen stets nach einer Bestätigung seiner inneren Überzeugungen sucht, während er Dinge, die gegen seine innere Überzeugung sprechen, gar nicht oder viel weniger intensiv wahrnimmt. Aus der Alltagspraxis kennst du dieses Phänomen bestimmt. Wenn du Ausschau nach roten Autos hältst, fallen dir die blauen und grünen gar nicht mehr auf. Und schon glaubst du, dass die ganze Welt aus roten Autos besteht.

Genauso verhält es sich auch mit den negativen Überzeugungen, die du über dich selbst in dir trägst. Und das ist fatal für dein Selbstwertgefühl. Denn jedes Mal, wenn du durch deine verzerrte Wahrnehmung darin bestätigt wirst, dass du zum Beispiel nicht gut genug bist, wird dieser sabotierende Glaubenssatz stärker.

Aber das kannst du verändern, indem du deinen Wahrnehmungsfilter erneuerst. Wenn dein Glaubenssatz lautet – ich bin nicht wertvoll – dann halte für mindestens 21 Tage jeden Tag bewusst nach Beweisen Ausschau, die auf das Gegenteil hinweisen. ZB. Komplimente und Lob von deinen Mitmenschen, die Gesten deines Partners, die ausgestreckten Arme deines Kindes, eine Freundin, die sich freut, wenn du anrufst usw. Schreibe deine Erfahrungen am besten jeden Abend nieder. So dringen sie tief in dein Unterbewusstsein ein und verändern deinen Filter.

Buchtipp dazu: SPIEGEL Bestseller – Es ist ein Geschenk, dass es dich gibt

2. Verzerrte Wahrnehmung durch Stress

Stress führt dazu, dass sich unsere Wahrnehmung verändert. Alles, was uns begegnet, wenn wir übermüdet, unausgeglichen oder gestresst sind, erscheint uns um ein Vielfaches negativer. Der Gesichtsausdruck des Partners, der eigentlich neutral ist, wirkt dann plötzlich störrisch oder provokant. Die Antwort der Freundin auf unsere Frage fühlt sich abweisend und unehrlich an. Die Menschen, denen wir im Job, auf der Straße oder im Supermarkt begegnen, sind alle außergewöhnlich schlecht drauf oder scheinen gar ein Problem mit uns zu haben.

Und auch der Blick auf uns selbst fällt in diesem Fall extrem negativ aus. Die Wohnung erscheint kleiner und weniger gemütlich, die Zufriedenheit mit dem Spiegelbild sinkt und das, was wir leisten, scheint nicht gut genug zu sein.  

Die Lösung ist in diesem Fall einfach und schwierig zu gleich: Mach eine Pause und entspann dich! Ja, das bewirkt Wunder – vor allem auf dein Selbstbild. Denk mal an den letzten Urlaub oder einen Tag, an dem du besonders gelassen und glücklich wahrst. Vermutlich warst du da mit dir selbst, deinem Tun und deinen Spiegelbild viel zufriedener als sonst. Also achte auf deinen Energiehaushalt und lege regelmäßige Termine für Entspannung oder andere Dinge, die dir gut tun, ein.

3. Generalisierung

Bei dieser kognitiven Verzerrung legen wir einen Moment oder eine Sache auf unser ganzes Leben um. Das passiert vielen von uns beinahe täglich. Hierzu ein Beispiel.

Du machst seit einigen Wochen wieder regelmäßig dreimal pro Woche Sport. Gestern aber warst du so müde und hattest solchen Heißhunger, dass du die Laufrunde ausgelassen und dafür einen Becher Eis gegessen hast. Dann sagst du laut oder in Gedanken zu dir selbst: Ich bin IMMER so undiszipliniert. NIE halte ich etwas durch.

Obwohl es offensichtlich nicht wahr ist, dass du immer undiszipliniert bist und obwohl du schon viel in deinem Leben durchgehalten hast, generalisiert du. Du versuchst, dich durch solche Sätze selbst davon zu überzeugen, dass du nicht gut genug bist und zerrst deinen Selbstwert in den Keller.

Auch interessant:  So ziehst du Menschen, die dich glücklich machen, in dein Leben

Diese Generalisierung in Bezug auf uns selbst passiert leider sehr häufig, vor allem auch, wenn wir einmal einen Fehler machen. Im Nu tauchen all die Erinnerung an bisherige Malheure und Situationen, in denen unsere Schwächen dominierten, auf und schon sagt die innere Stimme – du kannst NIE etwas richtig machen und bist generell nicht sehr klug. Alle Erinnerungen an die tausend Dinge, die wir richtig gemacht haben, verblassen dabei.

Das Bewusstsein über diese fiese Verzerrung kann uns in solchen Situationen helfen, die Perspektive zu wechseln. Wenn du dich bei dem Gedanken – ich mache immer alles falsch, bei mir passiert nie etwas Positives oder niemand mag mich, ertappst – empfiehlt es sich, inne zu halten und zu hinterfragen, ob diese Schlussfolgerung wahr ist. Vermutlich fallen dir dann sofort einige Erfahrungen und Beispiele ein, die das Gegenteil belegen.

4. Was andere über dich denken

Tag für Tag machen wir uns tausende Gedanken darüber, was andere über uns denken. Zum Beispiel:

Frau schaut kritisch in den Spiegel
  • Du ziehst einen Rock an und begutachtest deine Beine kritisch, weil du sie zu dick, zu dünn oder zu dellig findest. Deine Befürchtung ist, andere könnten das genauso denken.
  • Du möchtest Feierabend machen, aber dein Schreibtisch ist noch voll und deine Kollegen sind auch noch im Office. Deine Sorge ist, wenn ich jetzt gehe, denken sie, ich mache mir einen Lanz oder hab nicht genug zu tun.
  • Du willst „Nein“ zu etwas oder jemandem sagen. Deine Angst ist, dass der andere denken könnte, du seist egoistisch oder hättest ihn nicht gern genug.
  • Du hast Depressionen, Panikattacken, andere psychische Erkrankungen oder gehst dir selbst zuliebe zu einer Therapeutin. Deine Angst ist – jemand anders könnte dich dafür verurteilen oder gar glauben, du seist verrückt.

In Wahrheit haben wir überhaupt keine Ahnung, was andere über all diese Dinge denken. Niemand kann Gedanken lesen. Ich zum Beispiel würde mir niemals denken, dass ein Nein von dir etwas mit mir zu tun hat und schon gar nicht, dass es egoistisch ist. Ich denke außerdem, dass fast jeder Mensch eine psychische Erkrankung hat und finde es wertvoll darüber zu sprechen.

Was will ich damit sagen? All das, worüber wir uns sorgen, was andere denken, ist ein Produkt unserer eigenen Gedanken. Wir selbst schlussfolgern, was andere denken. Vielleicht liegen wir ab und an richtig, aber in 90% aller Fälle liegen wir falsch. Lass dir diese Erkenntnis auf der Zunge zergehen und mach sie dir bewusst, wann immer du Gefahr läufst, dir zu viele Gedanken darüber zu machen, was andere denken.

Außerdem: In der Regel machen sich die meisten Menschen ziemlich wenig Gedanken über uns, sondern sind damit beschäftigt, zu überlegen, was wir über sie denken.

Sei nachsichtig mit deinen Denkfehlern

Bewusstsein kann uns dabei helfen, zu verändern. Und dennoch können wir über Jahre antrainierte Denkfehler bzw. Wahrnehmungsverzerrungen nicht sofort auflösen. Liebevolle Geduld mit uns selbst, sowie regelmäßiges Training sind dabei wesentlich. Wenn du dir dabei Unterstützung wünscht und endlich die volle Kraft der Selbstliebe in dir freisetzen möchtest, um den Sprung in ein erfüllteres Leben zu starten, schau dir gerne meinen Selbstliebe-Lehrgang (nur für dich oder Selbstliebe-Trainer) an.

Von Herzen, deine Melanie

Das könnte dich auch interessieren!

* Werbung

Newsletter kostenlos abonnieren

Abonniere den Honigperlen-Newsletter und erhalte in regelmäßigen Abständen kostenlose Impulse für ein erfüllteres Leben.

Schließe dich 59.257 Abonnenten an!

Name(erforderlich)
Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.
Teilen mit