Die Krise! Wenn das Leben in Scherben liegt

Wieso eine Krise tatsächlich auch eine Chance ist

Die meisten unter uns haben schon die eine oder andere Lebenskrise hinter sich gebracht. Egal um welche Art von Krise es sich dabei handelt, das Gefühl der Machtlosigkeit und der sich schürende Glaube daran, nie wieder auf der Sonnenseite des Lebens zu stehen, stellen immer wieder aufs Neue eine große Herausforderung dar.

Daher möchte ich dieses Thema heute aufgreifen und anhand von Tanjas Geschichte, die ich in Folge erzähle, zum einen Mut machen und zum anderen aufzeigen, dass sich hinter jeder Krise auch tatsächlich eine Chance verbirgt.

Die Krise in der Praxis

Im den vergangenen Jahren habe ich nicht nur meine ganz persönliche Lebenskrise überwunden: Schmerz lass nach – Mein Weg zurück ins Leben – sondern habe außerdem auch Tanja mit Mentaltraining auf ihrem Weg zurück zur Lebensfreude unterstützt.

Als sich Tanjas Partner nach sechs Jahren Beziehung Mitte des letzten Jahres von ihr trennte, begann das Drama um die junge Frau. Tränen der Enttäuschung und Verletzung begleiteten sie über viele Monate hinweg. Hinzu gesellte sich auch bald ein weiteres Problem. Tanja fühlte sich in ihrem Job permanent überfordert und fand nicht mehr zur Ruhe. Drei Monate nach der Trennung erhielt sie schließlich die Diagnose Erschöpfungsdepression. Ihren Job musste sie dadurch vorerst an den Nagel hängen.

Die Krise bringt Erkenntnis

An jenem Abend, an dem mir Tanja von all ihrem Leid erzählte, dachte ich an den Verlauf meiner persönlichen Krise und wählte daher folgende Worte, um Tanja wieder Mut zu machen: „Manchmal verlangt uns das Leben eine Krise ab, damit wir es wagen neue Wege einzuschlagen. Wäre immer alles Friede, Freude, Eierkuchen so kämen wir wohl kaum auf die Idee etwas in unserem Leben zu verändern. In der Mentallehre heißt es, dass jeder Veränderung eine Erkenntnis zuvor ginge. Diese Erkenntnis haben wir aber meist nicht, wenn das Leben problemlos dahinplätschert. Daher schickt uns die Krise auf einen Umweg.

Dort, wo der Weg besonders steinig ist, erkennen wir dann oft, was tatsächlich wichtig für uns selbst und unser Leben ist.“

Selbsthilfe aus der Krise

Als unser Gespräch sich dem Ende zuneigte, bat ich Tanja trotz ihrer Traurigkeit eine Gute-Dinge-Liste anzulegen. Sie sollte herausfinden, was es trotz oder gerade wegen ihrer schwierigen Situation für positive Aspekte in ihrem Leben gibt. Vorerst stand Tanja meiner Idee sehr skeptisch gegenüber.

Dennoch nahm sie sich die Aufgabe zu Herzen. Als ich sie eine Woche später wieder traf, zeigte sie mir stolz ihre Liste: „Weil ich keinen Job mehr habe, habe ich jetzt Zeit meine Wohnung heimelig einzurichten. Ich kann ausschlafen und endlich wieder Bücher lesen. Außerdem kann ich mir eine pinke Badematte kaufen, schließlich wohne ich jetzt alleine. Ich bin frei und ungebunden und könnte daher für einige Monate ins Ausland gehen oder einen Übergangsjob in einer Gärtnerei annehmen – das nämlich, wollte ich immer schon einmal machen… usw.“

Auch interessant:  Wenn du der Rebell in deiner Familie bist, lies diesen Text!

Weil Tanja an der Gute-Dinge-Liste Gefallen fand und begann neue Hoffnung zu schöpfen, überlegten wir uns eine weitere Intervention. Diesmal lautete die Aufgabe:

Leg dir eine Liste mit Unternehmungen an, die dir Spaß machen könnten. Sie sollte aus mindestens 20 Tätigkeiten bestehen. Idealerweise finden sich darauf auch Dinge, die du noch nie zuvor in deinem Leben ausprobiert hast. Anschließend arbeitest du diese Liste nach und nach ab. Auch wenn du anfangs keine Lust drauf hast, machst du die Dinge trotzdem. Du wirst sehen die Freude lässt nicht lange auf sich warten.

Nach vielen Jahren der Routine machte Tanja durch diese Aufgabe Bekanntschaft mit dem Neuen. Sie besuchte einen Bauchtanzkurs, versuchte sich im Malen, unternahm Wanderungen, lernte vermehrt neue Menschen kennen und förderte ihre Liebe zu den Pflanzen, in dem sie sich einen kleinen Garten am Grundstück eines Freundes anlegte.

Wandlung in der Krise

Nach geraumer Zeit wurde Tanja richtig süchtig nach den veränderungsanregenden Interventionen. Gerade als mir auffiel, wie sie trotz schwieriger Lebenslage wieder zu strahlen begann, erhielt ich auch schon die freudige Nachricht. Ende des letzten Jahres lernte sie Michael kennen. Er brachte nicht nur die Liebe in ihr Leben zurück, sondern verschaffte ihr auch ihren Traumberuf. Michael führt seit zwei Jahrzehnten eine Gärtnerei und suchte schon seit vielen Jahren nach einer Partnerin, die die Liebe zur Natur mit ihm teilt.

Die Krise in Tanjas Leben schickte sie auf viele neue Wege. Ohne die Krise hätte sie all die Entdeckungen, die heute grundlegende Säulen ihres neu gewonnenen Lebensglückes sind, niemals entdeckt.

Krisen sind nur Haltestellen in unserem Leben. Sie geben uns Gelegenheit zum Umsteigen, wenn wir in die falsche Richtung fahren.

Ich danke Tanja für ihr Vertrauen und die Erlaubnis ihre Geschichte zu veröffentlichen.

Lese-Empfehlung:

Außergewöhnliche Selbstliebe-Tipps: DAS BUCH

Ps.: Du willst weitere Beiträge über Mentaltraining und Lebensfreude lesen?

Teilen mit

4 Kommentare

  1. Liebe Melanie,

    hachja, die Krisen. Früher oder später erlebt jeder eine, und deinen Artikel zu diesem Thema zu lesen, beruhigt und macht Mut.
    Mir hat es vor allem dein Schlussatz angetan: Genau so ist es. Eine Krise rüttelt uns wach und versucht uns mitzuteilen „Falsche Route!“.

    Ich habe deinen Blog vor einigen Tagen eher zufällig entdeckt, und ich war sofort gefesselt. Super Design und du hast ihn wunderschön aufgebaut hinsichtlich der Kategorien (und der Beschreibungen dazu) – sieht man nicht alle Tage. Großes Kompliment!

    Herzlichst,
    Denise

  2. Liebe Denise! Ich danke ganz herzlich für deine wichtigen Worte zu meinem Beitrag. Bestimmt machen diese, dem einen oder anderen, der gerade eine Krise erlebt etwas Hoffnung.
    Danke auch für dein schönes Feedback zu meinem Blog. Ich freue mich immer ganz besonders, wenn ich mit meinem Texten Menschen erreiche, die diese als Anlass zur Selbstreflexion oder als Anregung nehmen.
    Herzlichen Gruß
    Melanie

  3. Liebe Honigperlen-Melanie!
    Ich lese deinen Blog erst seit ein paar Wochen. Bin froh darüber, daß ich über Facebook auf ihn aufmerksam wurde. Wollte mich für den schönen Bericht bedanken. Mir ergeht es zur Zeit nicht besonders gut. Da passt der Bericht genau dazu.Habe heute nachdem ich ihn gelesen habe seit längerer Zeit wieder einmal gelächelt. Danke für das Mutmachen. Ich glaube daran, daß alles gut wird. Tini

    • Hallo Tini!
      Herzlichen Dank für dein Kommentar. Es ist schön zu lesen, dass du aus meinen Texten für dich wertvolle Ideen und Anregungen mitnehmen kannst. Ich wünsche dir viel Kraft und positive Energie für deine „Krise“. Liebe Grüße Melanie

Kommentare sind geschlossen.